Kaum vorzustellen: Erst in der Mitte der 1980er-Jahre erwachte die Wiener Börse aus dem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf - um einige Jahre später (kurzfristig) zu einem europäischen Spekulantenmekka zu werden:
Denn 1991 gründete man an der Wiener Börse auch die Österreichische Termin- und Optionenbörse - und die Nachfrage war anfangs durchaus solide.
Auch wenn man am Beginn nur auf ein paar Wertpapiere "wetten" konnte - selbst in den entlegensten Bankfilialen wurden spannende (weil hochspekulative) ÖTOB-Geschäfte abgewickelt. Auch die Geldmarie war live dabei (hinter dem Schalter einer Bank). Die heimische ÖTOB war plötzlich (mangels großer Konkurrenz) sogar auf den europäischen Märkten jemand (was die heimische Börse nur in besonders guten Jahren von sich behaupten konnte - allerdings nie aufgrund der Umsätze).
In den späteren 1990ern versuchte man sich dann auch noch recht erfolgreich an Werten von Ostbörsen - ehe es um den heimischen Terminmarkt wieder ruhiger wurde. Die Bedeutung des Börsenplatzes Wien war einfach international zu gering - und auch andere Terminmärkte schossen wie Pilze aus dem Boden.
Zuletzt wurde dieses spekulative Marktsegment (weniger genial) in "derivatives market.at" umbetitelt - offensichtlich wollte man mit der Unbenennung des Terminmarktes wieder einige Kunden gewinnen...na ja...das sollte nicht wirklich gelingen...
Kaufen (und verkaufen) konnte man am Terminmarkt Wiens primär Optionen und Futures - und zwar in vielen Varianten.
Man konnte auf einen Börsenindex genauso spekulieren, wie auf die Kursentwicklung einzelner Aktien.
Seit März 2014 ist die ehemalige ÖTOB aber Geschichte - die Börse Wien kapitulierte vor der europäischer Terminbörse Eurex und der (unrentabel gewordene) Handel mit Derivaten wird seitdem in Wien nicht mehr angeboten.