Auch wenn der Börsenkurs der VIG (Vienna Insurance Group - in Österreich besser unter "Wiener Städtische Versicherung" bekannt) nach Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse für 2009 heute etwas einbricht: Man kann angesichts des schwierigen Umfelds und dem starken Investment der VIG im Osten durchaus von einem guten Ergebnis sprechen.
Das vorläufige Vorsteuerergebnis (EGT) liegt bei ca. 440 Millionen Euro - nach 540 Mio. Euro im Jahr 2008. Nachdem man im (eigentlich guten) Finanzjahr 2007 437 Mio. Euro erreichte, kann man diese Zahl durchaus positiv interpretieren.
An die fetten Wachstumsraten der Vorjahre konnte man allerdings nicht mehr anschließen - immerhin gibt es aber noch ein Plus bei den unkonsolidierten Prämien zu vermelden: +1,2% auf 8,22 Mrd. Euro.
Das für Versicherungen sehr wichtige Combined Ratio ging von 96,4% auf ca. 96% zurück - entwickelte sich demnach positiv.
Im Bereich Lebensversicherungen verzeichnete man ein Plus von 3,9%, die Prämieneinnahmen im Nicht-Leben-Bereich gingen allerdings um 0,7% zurück.
In Österreich konnte man 2009 noch Prämiengewinne verzeichnen: Um +3,1% wurde auf 3,86 Mrd. Euro gesteigert. Im CEE-Raum gab es allerdings ein (währungsbereinigtes) Minus von 0,3% auf 4,15 Mrd. Euro.
Für 2010 rechnet man (realistischerweise) in Österreich mit keinen Zuwächsen bzw. sogar leichten Prämienverlusten. Für den CEE-Raum gibt man sich vorsichtig optimistisch.
2010 wird für alle Versicherungen in Österreich wohl kein Wonnejahr - zumindest was die Prämieneinnahmen betrifft:
Die steigende Arbeitslosigkeit wird bei vielen Kapitalversicherungen zu Prämienfreistellungen und Rückkäufen führen, das KFZ-Geschäft wird 2010 ziemlich stagnieren (und so mancher Autofahrer wird von Voll- auf Teilkasko wechseln bzw. den Wagen überhaupt nicht kaskoversichern) und das automatische Prämienplus aus den Indexerhöhungen (Wertanpassungen) fällt heuer ob der geringen Inflation im Vorjahr auch sehr flach aus.
In Summe wird da wohl bei fast allen heimischen Versicherungen ein Prämienminus stehen. Auch der Mitarbeiterstand wird sich insgesamt leicht reduzieren - im Innendienst der Versicherungen wird natürlicher Personalabgang nicht nachbesetzt, im Außendienst sind aber nach wie vor neue Mitarbeiter willkommen.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2010