In der Finanzkrise war die Post noch eines der Unternehmen, deren Aktienkurs nicht zerschmettert wurde. Dafür büßte die Post-Aktie dann 2009 an Terrain ein und zählte zu den wenigen Jahresverlierern.
Auch im operativem Geschäft war die Post 2009 nicht sehr erfolgreich - sowohl Umsatz als auch Ertrag waren im Vorjahr deutlich hinter 2008 zu finden: Der Umsatz reduzierte sich um 3,5% auf nunmehr 2,357 Mrd. Euro, das EBIT gab um 11,9% auf 149,4 Mio. Euro nach.
Das Ergebnis pro Aktie sank auf 1,18 Euro - trotzdem will man die großzügige Dividendenpolitik beibehalten und bezahlt (muss erst von der Hauptversammlung abgewunken werden, was aber reine Formsache ist) 1,50 Euro pro Aktie. Da freut sich der Finanzminister in ohnehin schwierigen Zeiten...
Über einen Gehalt von der Post freuen sich hingegen wieder weniger Mitarbeiter: Nach knapp über 27.000 Mitarbeitern zum Jahresultimo 2008/2009 waren 2009/2010 nur noch ca. 25.900 Mitarbeiter im Sold der Post. Tendenz weiter stark fallend - denn die Personalkosten sind bei der Post äußerst hoch und drücken auf die Erträge.
Mit natürlichen Abgängen (in den Ruhestand bzw. Eigenkündigungen oder Umschulungen) wird der Personalstand auch 2010 deutlich fallen.
2009 gab es für die Post deutlich weniger Briefe auszutragen - dafür wurden wieder mehr Pakete transportiert. Ein Trend, der sich auch 2010 fortsetzen wird. Auch für 2010 erwartet die Post einen kleinen Umsatzrückgang - allerdings nur von 1-2%. Die Gewinne sollten sich stabilisieren bzw. auch wieder leicht ansteigen.
Vom Wegfall der "Cash-Cow" Brief muss man sich trotz Postmarktliberalisierung im nächsten Jahr kaum fürchten - die Auflagen für den Mitbewerb sind hoch und der Aufbau einer Brieflogistik für ganz Österreich ist teuer. Man erwartet derzeit kaum Konkurrenz.
Die Post-Aktie hat sich im heurigen Jahr schon ein wenig erholt (von 18 auf 21 Euro) - das derzeitige Niveau bietet aber durchaus noch günstige Einstiegsmöglichkeiten (auf längere Sicht betrachtet).
Ad hoc-Meldung - März 2010