Nein, die große Abrechnung mit der Autobahnvignette in Österreich lässt die Geldmarie derzeit noch sein. Mit frischem Ärger über die Ankaufskosten schreibt es sich dann im Dezember oder Jänner besser. Vielmehr soll diese Glosse für ausländische Gäste Basisinformationen über die Österreichische Vignette für Autobahnen bieten und ein paar wesentliche Verkehrsinfos beeinhalten.
Seit 1997 gibt es die Autobahnvignette für Autobahnen und (gekennzeichnete) Schnellstraßen. Eine Vignette benötigen Sie für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen (PKW und LKW) sowie für Motorräder. Für schwerere Fahrzeuge (LKW, Busse) gibt es das elektronische Mautsystem. Mehr Infos dazu bei den Linktipps.
Erhältlich sind die Vignetten bei den Automobilclubs (auch im Ausland), auf Tankstellen im Grenzbereich, bei der Post oder auch bei den österreichischen Trafiken (Übersetzung für Deutsche= Tabak- und Zeitungsläden). Kleben Sie die Vignetten gleich richtig (siehe Anleitung auf der Vignette) und sichtbar auf und heben Sie sich den unteren Abschnitt auf (für Kontrollen bzw. für Ersatz).
Bei Nichtverwendung der Vignette drohen 300 bis 3.000 Euro Strafe.
Achtung: Es gibt in Österreich (in den Alpen) einige Sondermautstrecken. Hier müssen Sie (zusätzlich zur Vignette) noch individuelle Maut zahlen. Für Vielfahrer könnte sich eine Jahreskarte (Infos und Bestellung via Homepage der ASFINAG - Link ganz unten) auszahlen.
Beachten Sie bei Autoreisen nach Österreich insbesondere die dort oft herrschende Witterung: Im Frühling oder im Herbst (im Winter sowieso) kann es in höheren Lagen schon durchaus einmal winterliche Fahrverhältnisse geben. Vom 1.11 bis 15.4 gibt in Österreich überdies eine (interpretierbare) Winterreifenpflicht. Licht am Tag wurde unlängst wieder abgeschafft - bei schlechten Sichtverhältnissen müssen Sie das Licht jedoch verwenden. Gurtpflicht, Handyverbot (ohne Freisprecheinrichtung) sowie Pannenwestenpflicht seien hier nur am Rande erwähnt.
Alkoholgrenze: 0,5 Promille (Geldstrafe), ab 0,8 Promille ist der Führerschein weg (plus Geldstrafe).
In vielen Städten gibt es Kurzparkzonen - manche mit Parkscheinen vor Ort. In Wien müssen Sie sich Parkscheine besorgen bzw. können auch per Mobiltelefon (vorher im Internet registrieren!) bezahlen.
Gültig für Motorräder sowie PKW bis 3,5 Tonnen.
Sehr häufig anzutreffen sind auf Autobahnen (und auch in der Stadt) fixe Radarstationen. Aber auch mit mobilen Radargeräter wird gerne gemessen. 10-15 km/h Überschreitung des Tempolimits wird oft (aber nicht immer) toleriert. Wenn Sie zu schnell fahren, ist es ratsam, gleich vor Ort zu bezahlen - eine Anonymverfügung ist zumeist wesentlich teurer. "Extra" für deutsche Temposünder (die bisher aufgrund der deutschen Gesetzeslange bei Strafen via fixes Radar verschont blieben) wurden zuletzt Radargeräte angeschafft, die das Fahrzeug auch von hinten aufnehmen.
Auch Kreuzungsüberwachungsgeräte sind schon einige im Einsatz (gegen Rotlichtsünder). Die Geschwindigkeit wird auf einigen Autobahnen auch mittels Korridorüberwachung (über eine längere Strecke) gemessen. Womit wir auch gleich beim letzten Thema wären, welches für einige Durchreisende interessant sein könnte:
Wer ab der deutschen Grenze bei Lindau durch Österreich in die Schweiz (A14, Anschlussstelle Hohenems) fahren möchte, dem bietet die heimische ASFINAG (siehe Link unten) eine Korridorvignette an. Diese ist 24 Stunden gültig und kostet 2 Euro pro Strecke - und damit günstiger als eine heimische 10-Tages-Vignette. Eine durchaus faire Lösung für Durchreisende im 23-Kilometer-Korridor.
Seit September 2008 gibt es diese Korridorvignette, die auch am Beginn und am Ende des Korridors via Automat bezogen werden können. Die Bezahlung erfolgt bar oder via Kreditkarte bzw. Tankkarten - auch einige Vertriebspartner in regionaler Nähe sind vorhanden.
Wer's schon jetzt wissen möchte: Die Jahresvignette 2010 für PKW (erhältlich zumeist ab November/Dezember) wird 76,20 Euro kosten. Die Anpassung erfolgte nach der Inflationsrate 2008 (3,2%). Diese Vignetten sind ab 1.12.2009 bis 31.01.2011 gültig.
Ab Mitte des Jahres sollte man bei Autowechsel etc. auch die 2-Monats-Vignetten in die Ankaufkalkulation miteinbeziehen - könnte günstiger werden, da ab Dezember ohnehin schon mit der neuen Jahresvignette gefahren werden kann.
Die aktuellen Informationen zur österreichischen Autobahnvignette finden Sie übrigens immer unter: Autobahnvignette Österreich
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Mai 2009