Mit der Aktie des heimischen Wettenanbieters BWIN konnte man schon einige Höhen und Tiefen durchmachen - nun stehen die Zeichen aber wieder einmal auf Höhenflug.
Um ca. 10 Euro pro Aktie kämpften vor einigen Jahren die Börsianer um Zuteilungsquoten: Jeder wollte die Onlinewettenaktie aus Österreich haben - kein Wunder, wenn sogar der heimische (nunmehr) Industrielle Hannes Androsch mit von der Partie war (ist auch derzeit noch mit 10% beteiligt und ein Aufsichtsratmitglied).
2006 der bisherige Höhepunkt der BWIN-Aktie - bis über 100 Euro pro Aktie wurden die Papiere hochgepeitscht - um dann den freien Fall nach unten anzutreten. Das Unternehmen expandierte gewaltig, kämpfte da und dort um lokale Lizenzen, verlor Geld und Länder (z.B. USA) - gewann aber auch.
Die Umsätze legten Jahr für Jahr kräftig zu, BWIN war (und ist) als Dressensponsor bei den edelsten europäischen Fussballclubs tätig (was auch nicht gerade gratis ist) - nur die Gewinne wollten und wollten sich nicht so recht einstellen. Ein solider Überschuss (50 Millionen) im Jahr 2007 wurde aber vom Katastrophenergebnis 2006 (minus 540 Millionen Euro) aufgefressen. 2008 dann eine "rote Null".
Für 2009 sieht es aber nun durchaus gut aus - das besagen zumindest die am 14.5.09 präsentierten Quartalszahlen für das 1. Quartal 2009:
Die Spielerträge konnte man um 12,5% auf 117,6 Millionen Euro steigern. Aktive Kunden (lt. BWIN) gab es gar um 25% mehr als im Vergleichsquartal 2008. Besonders toll: Das EBIT nach Steuern lag im abgelaufenen Quartal bei fast 19 Millionen Euro.
Für 2009 erwartet das Unternehmen ein bereinigtes EBITA von ca. 110 Millionen Euro - davon sollen (läuft alles nach Plan) auch ca. 30 bis 50% Dividende ausgeschüttet werden. Die dividendenhungrigen BWIN-Investoren würden sich freuen...
Wer aber in den letzten Monaten BWIN-Aktien gekauft hat, kann sich ohnehin schon freuen: Vom Dezember 2008 bis Mai 2009 ging es von 11 Euro rauf auf solide 30 Euro. In diesen Regionen war BWIN zuletzt vor ca. 2 Jahren.
Es scheint, also ob die Finanz- und Wirtschaftskrise an BWIN ziemlich vorübergeht - vielleicht ist die Krise ja sogar für die Wettbranche umsatzfördernd.
Auch das derzeit herrschende Pokerfieber bringt mit Sicherheit einige Erträge. Abzuwarten gilt, wieweit BWIN die teuren Werbeverträge in den Griff kriegt bzw. das Umsatzhoch durch die letztjährige Fussball-EM (in Österreich) kompensieren kann. Im nächsten Quartal könnten diese Fragen schon teilweise beantwortet sein.
Könnte durchaus sein, daß in Sachen BWIN viele tolle Kursphantasien der Vergangenheit schon bald Realität werden. Für die Geldmarie ein Kauf an schwachen Tagen bzw. ein klares "Halten". Derzeit würde ich BWIN sogar als persönliche "Lieblingsaktie" bezeichnen.
Ad hoc-Meldung - Mai 2009