Egal ob Festnetz, Internet, Mobiltelefonie oder mobiles Breitband - der Konkurrenzkampf tobt (zum Vorteil der Kunden) heiter weiter. Und so ist es kaum verwunderlich, dass der heimische Platzhirsch, die TKA (Telekom Austria Group) ein etwas schwächeres Ergebnis für das 1. Quartal 2009 präsentiert:
Das EBITA verschlechterte sich im Vergleich zum 1. Quartal 2008 nunmehr auf ca. 455 Millionen Euro ( -6%), der Nettoüberschuss sank gar um 34% auf ca. 85 Millionen Euro. Angesichts der Wirtschaftslage, des Preiskampfes sowie der Verluste durch Gebühren im Roamingbereich gar keine so schlechten Zahlen...immerhin noch in der schwarzen Zone!
Weniger positiv ist die Umsatzentwicklung im Konzern: 1.197 Millionen Euro bedeuten ein sattes Minus von 5% im ersten Quartal 2009.
Die schwächeren Umsätze werden mit Verlusten aus dem Roaminggeschäft (EU-Auflagen!), Währungsabwertungen (Weissrussland), weniger Sprachtelefonie sowie Verkäufen (Slowakei, Tschechien) begründet. In Weissrussland sowie Serbien hat man durch Zukäufe an Umsatz zugelegt.
Bei den Mitarbeiter geht es weiter steil bergab: ca. 16.789 Mitarbeiter sind derzeit (mehr oder weniger - viele sind auch in Umschulungen bzw. Kursen oder Sozialprogrammen) bei der TKA-Group beschäftigt. 885 weniger als noch ein Jahr zuvor.
Auch wenn man im Bereich Festnetz durch kundenpflegliche Tarife einige Kündigungen von Festnetzanschlüssen verhindern konnte (es waren im ersten Quartal "nur" 8000 Anschlüsse weniger), so ist diese Sparte mit vielen Beschäftigten noch immer ein Klotz am Bein der TKA. Weiterer Personalabbau im Festnetzbereich ist nur logisch - die "gute,alte" Post lässt hier grüßen...
Auch für die kommenden Monate wird es sich wohl um einen beinharten Wettbewerb am Telekommunikationssektor handeln. Zuwächse im Umsatzbereich wird es (außer vielleicht durch weitere Zukäufe) wohl kaum geben - eher werden die Roaminggebühren durch bereits beschlossene EU-Verordnungen noch geringer ausfallen. Auch die Auslandstöchter (im Osten) müssen die schwache Wirtschaftslage erst einmal verarbeiten.
Die logische Konsequenz: Die TKA wird weiter bei den Kosten (=Mitarbeiter) sparen - weiterer Jobabbau durch großteils natürliche Abgänge ist zu erwarten. Nur wenn der Konzern schlanker wird, wird man auch die angepeilten 75 Cent Dividendenuntergrenze für die nächsten 4 Geschäftsjahre auszahlen können.
Bei einem derzeitigen Kurs von ca. 10 Euro wäre das dann in Sachen Dividendenrendite ein klarer Kauf - zuerst muss man aber die mageren Jahre auch in der Gewinnzone beenden. Wahrscheinlich eine (für viele Mitarbeiter) schmerzliche Aufgabe.
Ad hoc-Meldung - Mai 2009