Wie ein Minus als großes Plus verkauft werden kann, beweisen die Quartalsergebnisse des heimischen Baukonzernes STRABAG.
Die Analysten haben sich ob es Ostrisikos der STRABAG von Hans-Peter Haselsteiner wohl ein schlechteres Quartalsergebnis I/2009 erwartet. Doch der heimische Baukonzern steigt weiterhin auf's Gas! Hier die wesentlichen Zahlen:
Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) der STRABAG sank im ersten Quartal um ca. 10% auf nunmehr -153 Millionen Euro. Das EBITA reduzierte sich um -6% auf -66 Millionen Euro.
Wo bleiben die "Good-News", könnte man anlässlich dieser Zahlen sagen. Nun denn: Die Rückgänge liegen weit unter den Erwartungen der Börsianer - und in der Baubranche sind die "kalten" Quartale I und II eines Jahres normalerweise nicht sehr einträglich.
Die Bauleistung der STRABAG stieg (hauptsächlich bedingt durch Firmenkäufe) um weitere 14% auf nunmehr 2,2 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand wird seitens STRABAG derzeit als "stabil" bezeichnet - angesichts der Wirtschaftskrise eigentlich eine Erwähnung wert!
Durch Firmenzukäufe stieg auch die Anzahl der Mitarbeiter um 16% auf fast 74.000 STRABAG-Beschäftigte.
Auch wenn sich die Umsätze sowie die Mitarbeiterzahlen in den nächsten Quartalen wohl kaum mehr so nett lesen werden: Der STRABAG kann man auch in den nächsten Monaten einiges zutrauen.
Insbesondere wenn die Zahlungsfähigkeit der Ostländer (in welchen die STRABAG sehr stark vertreten ist) weiter erhalten bleibt bzw. eine Stabilisierung der Volkswirtschaften gelingt, ist die STRABAG für die nächsten Jahre ein klarer (wenn auch riskanter) Kauf.
Hans Peter Haselsteiner's Konzern ist nach wie vor sehr expansiv unterwegs - das Risiko könnte sich aber schon bald lohnen. Auch wenn es die Aktien der STRABAG nach dem Börsegang 2007 kräftig "zerbröselt" hat - hier fürchtet sich jemand (Haselsteiner) offensichtlich sehr wenig. Und diese Strategie war schon oft sehr erfolgreich...
Ad hoc-Meldung - Juni 2009