Erst vor einigen Wochen wurde für die Verbundgesellschaft AG eine hohe Dividendenausschüttung von 1,25 Euro pro Aktie für das vergangene Geschäftsjahr bekanntgegeben. Der Finanzminister (als Vertreter der Republik Österreich, welche 51% Anteile am Verbund besitzt) konnte sich über dieses unerwartet hohe Geschenk freuen - und war ja vielleicht bei der Dividendenentscheidung nicht ganz ohne Stimme.
2010 dürfte für den Verbund jedoch kaum mehr eine Rekorddividende zu erwarten sein - obwohl man derzeit plant, 45-50% des Jahresgewinnes an die Aktionäre (weiters: 10% EVN, 10% Wiener Stadtwerke, 5% TiWAG, 24% Streubesitz) auszuschütten. Doch die Gewinne werden wohl heuer deutlich geringer ausfallen als noch 2009.
Im 1. Quartal 2010 brach das EBIT der Verbundgesellschaft deutlich ein: -24,1% auf nunmehr +194,3 Mio. Euro. Auch der Umsatz ging um 8,5% auf nunmehr 806,4 Mio. Euro zurück.
Die Stromerzeugung durch Wasserkraft konnte durch den Kauf der bayrischen Innkraftwerke (im August 2009) zwar um 4,5% auf 5.257 GWh gesteigert werden, niedrigere Großhandelspreise und geringere Wasserführung (Verbund hat einen sehr hohen Eigenanteil an Energie aus Wasserkraftwerken) verpatzten dem Unternehmen aber das 1. Quartal. Für 2010 rechnet man übrigens mit einem EBIT-Rückgang von ca. 25%.
Mit 1.5. erhöht der Verbund übrigens auch die Strompreise für Privatkunden (die Geldmarie hat berichtet) - ob sich diese Erhöhung deutlich im Geschäftserfolg niederschlagen wird, darf bezweifelt werden.
Keinesfalls wird die Strompreiserhöhung aber dabei helfen, die Endkundenanzahl der Verbundgesellschaft deutlich zu steigern. Derzeit hat das Unternehmen ca. 240.000 Endkunden - in 4 bis 5 Jahren möchte man diese Zahl auf 500.000 ausbauen. Sehr ambitioniert, meint die Geldmarie - doch wohl kaum realistisch.
Denn Verbund-Strom ist zwar (relativ) sauber und günstig - trotzdem gibt es auf dem heimischen Strommarkt derzeit auch schon andere attraktive Anbieter. Den günstigsten Strom liefert derzeit übrigens die VKW (Vorarlberger Kraftwerke) - aber auch hier steht den Kunden per 1.6.2010 eine Strompreiserhöhung ins Haus.
Ad hoc-Meldung - April 2010