Es gibt wenige Unternehmen die folgendes Szenario mit schwarzen Zahlen überstehen: Starker politischer Einfluss (SP Wien, VP Niederösterreich), einen teuren Bauskandal (Skylink - der aber wohl noch über einige Jahr abgeschrieben wird), eine Finanzkrise (die den Ostumschlagplatz Wien ganz stark betrifft) den Fast-Niedergang des Lokalmatadors (AUA) sowie den teilweisen Abgang (der sich allerdings erst später stärker auswirken wird) eines wesentlichen Billigfliegers (Sky-Europe).
Die Flughafen Wien AG hat es im 1. Halbjahr 2009 trotzdem geschafft, einen soliden Gewinn auszuweisen:
Auch wenn die Umsätze von 273 Mio. Euro (1. Halbjahr 2008) auf nunmehr 245 Mio. Euro sanken (-10%) und sich auch der Periodenüberschuss von 50,5 Mio. Euro auf 34,1 Mio. Euro reduzierte (wie auch das EBIT von 70 Mio. Euro auf 47 Mio. Euro zurückging). Immerhin ein satter Gewinn - denn viel schlechter wird es wohl auch nicht mehr werden!
Auch wenn die Via-Flughafen-Wien-Passagiere von 9,7 Millionen auf nunmehr 8,4 Millionen sanken - es scheint hier bald Stabilisierung in Sicht. Zwar werden die 2008er-Werte wohl nicht mehr so schnell erreicht sein - dass das Unternehmen aber auch heuer beachtliche Gewinne schreiben wird, stimmt fast nachdenklich: Vielleicht sollte man die Flughafengebühren (Taxen & Co.) ein wenig reduzieren.
Würde auch wieder für mehr Wettbewerb in Wien sorgen: Die AUA geht ohnehin bald in der Lufthansa auf (die vielleicht dann ein wenig an der Gebührenschraube drehen wird) und der Billigflieger Sky Europe steht vor dem Aus.
Die Aktie des Flughafen Wien hob jedenfalls dieser Tage gewaltig ab - scheint aber auch noch auf diesem Niveau ein langfristiger Kauf zu sein.
Ad hoc-Meldung - August 2009