Auch wenn man bei Tagestemperaturen zwischen 20 und 28 Grad derzeit nicht an den Winter denkt - der Herbst ist da (das merkt man heuer bisweilen nur an der Tageslänge) und der Winter steht vor der Tür. Somit auch noch ein wenig Arbeit - das Umstecken auf Winterreifen.
Schon in den nächsten Tagen wird in Österreich wieder "richtiges" Herbstwetter herrschen. Vom Wintereinbruch kann zwar noch keine Rede sein - doch der kann in höheren (alpinen) Lagen sehr schnell da sein.
Alle Jahre wieder lassen sich die Österreicher (sowie auch Durchreisende und Touristen) mit dem Wechsel auf Winterreifen viel Zeit - manchmal zu viel Zeit...
Dann kracht es wieder kräftig auf den heimischen Autobahnen (nur ein paar Schneeflocken auf den Hügeln vor den Toren Wiens reichen da schon aus) - Massenkarambolagen auf Schneefahrbahn gehören zu den klassischen Schlagzeilen der November-Ausgaben heimischer Tageszeitungen.
Aufgrund solcher regelmäßigen Unfallhäufungen im Flachland gibt es seit 2008 auch die Winterreifenpflicht in Österreich.
Diese gilt jeweils vom 1.11 bis 15.4 des Folgejahres und untersagt die Inbetriebnahme von Fahrzeugen bei "winterlichen Verhältnissen". Polizeistrafen von 35 Euro aufwärts sind eine Möglichkeit des Nichtbefolgens - die Verweigerung der Zahlung von Versicherungen in Sachen Haftpflicht und Kasko die zumeist noch wesentlich teurere Variante.
Wer zu Hause (im Keller oder in Schuppen) keinen Platz hat, wird die Winterreifen zumeist beim Reifenhändler seines Vertraues eingelagert haben. Das ist nicht sehr kostenintensiv - und der Reifenhändler (bzw. die KFZ-Werkstatt) profitiert dann wieder vom Kauf neuer Reifen bzw. von der (zumeist auch geringen) Montagegebühr.
Die Geldmarie hat die Reifen in einem Schuppen gelagert und erspart sich so einige Euros. Das Umstecken der Reifen (die natürlich auf Felgen montiert sind - sonst wäre das eher beschwerlich) ist zumeist in maximal einer Stunde erledigt.
Ein Wagenheber und ein passender Schlüssel sollte jedenfalls griffbereit sein - auch sollten die Schrauben gut eingeschmiert sowie dann professionell und fest angeschraubt werden.
Wenn Sie das noch nie selbst gemacht haben: Sicherheitshalber vom Reifenwechselprofi zeigen und erklären lassen - es ist wirklich keine Hexerei.
Jedenfalls sollten Sie jeweils einen kompletten Satz Sommer- und Winterreifen eingelagert haben.
Egal ob Reifenhändler oder Selbstmontage: Machen Sie den Reifenwechsel jedenfalls rechtzeitig.
Im Flachland empfehlen sich schöne Oktobertage (bei der Selbstmontage friert man dann weniger), im Bergland ist es sogar schon im September sinnvoll.
Sie ersparen sich durch dieses frühe Wechseln lange Wartezeiten bei den Reifenhändlern - und oft gibt es auch einen "Frühkäufer-Bonus".
Also keinesfalls auf den ersten Schneefall warten!
Beim Kauf von neuen Reifen sollten Sie nicht nur auf den Preis achten. Die Qualität von Autoreifen ist nämlich äußerst unterschiedlich - einschlägige Tests von Autofahrerclubs stellen das immer wieder unter Beweis. Einen entsprechenden Winterreifentest (aus dem Jahr 2008) des ÖAMTC finden Sie unten in der Linksammlung.
Die Gummimischungen der Reifen sind auch sehr wesentlich - für sehr tiefe Temperaturen werden eher weiche Mischungen empfohlen. Wer hier kein Experte ist, fragt idealerweisen den Reifenhändler seines Vertrauens.
Aber auch bei den Qualitätsreifen gibt es von Händler zu Händler große Preisunterschiede. Auch hier finden Sie bei den Linktipps eine Auswahl an Reifenhändlern in Österreich.
Selber sollten Sie auf Parameter achten, die der ÖAMTC via 4x4x4-Formel auf den Punkt bringt: Die Reifen sollten maximal 4 Jahre im Gebrauch sein, es sollten 4 gleiche Reifen sein (die auch gleich beansprucht wurden) und es sollte zumindest 4 Milimeter Restprofil vorhanden sein. Bei den "4 Jahren im Gebrauch" kommt es natürlich auch auf die Intensität des Gebrauchs an - das Restprofil bzw. die Art der Reifen sollte aber jedenfalls passen.
Achtung: Zu alte Reifen werden spröde und sind ein großes Risiko! Auch wenn die Profiltiefe noch passt - ein Reifenplatzer ist mit Sicherheit kein Vergnügen.
Nach jedem Reifenwechsel sollte man unbedingt auch den (lt. Betriebsanleitung des Fahrzeugs) empfohlenen Reifendruck messen. Fahren mit dem richtigen Reifendruck ist nämlich ersten billiger und zweitens sicherer. Den Reifendruck sollte man auch nach einiger Zeit nochmalig nachkontrollieren.
Bei der Selbstmontage ist es auch sicher sinnvoll, nach ein paar Kilometer nochmalig nachzuprüfen, ob die Schrauben auch wirklich gut angezogen sind.
Wer absolut auf Nummer Sicher geht, passt auch seinen Reservereifen an die Jahreszeit an und kontrolliert diesen ebenfalls in Sachen Reifendruck.
Gute Fahrt!
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009