Hat man im ersten Quartal 2009 die Geschäftsberichte aus 2008 noch mit Prädikaten wie "Gewinneinbruch", "Umsatzeinbruch" etc. versehen, so hat sich der heimische Journalismus schon ein wenig an rückläufige Zahlen gewöhnt. So auch die Geldmarie, welche aber angesichts einer klar erkennbaren Weltwirtschaftskrise derartige Bezeichnungen eher selten verwendet hat.
Denn es war klar - 2009 ist das Jahr der "Bodenbildung". Die Rekordumsätze und Rekordgewinne von 2007 und 2008 waren kaum zu erreichen - und der Vergleich mit diesen Zahlen kann zumeist nur negativ ausfallen. Man muss ja nicht gleich die nächste Krise herbeischreiben...
Der 19.11 diente gleich mehreren Unternehmen zur Bekanntgabe der Quartals- bzw. Halbjahresberichte. Und die kann man (bei den 5 folgenden Firmen) als durchaus gelungen (angesichts des wirtschaftlichen Umfelds) bezeichnen.
Schon etwas trauriger würde es aussehen, wenn diese Zahlen auch 2010 fortgeschrieben werden (auf Basis der schwachen Zahlen aus 2009) - doch danach sieht es derzeit zum Glück nicht aus. Hier die aktuellen Zwischenberichte einiger wichtigen börsennotierten AG's aus Österreich:
Der Umsatz sank um 10,4% auf nunmehr 374,4 Mio, das EBIT verschlechterte sich um 26,6% auf 82,8 Mio. Euro.
Angesichts der Probleme um das teure Skandalprojekt Skylink (kostete heuer schon fast 57 Mio. Euro) und der Krise in der Luftfahrt durchaus ein solides Ergebnis, welches man 2010 (bei gleichbleibendem Marktumfeld) vielleicht schon wieder steigern kann.
Die Bautätigkeit am Skylink-Terminal wurde übrigens neu geregelt - ab Februar 2010 soll weitergebaut werden, im Juli 2011 soll fertig gebaut sein.
Der Stahlkonzern hat heuer das Katrastrophenjahr schlechthin - was aber ob der Weltwirtschaftskrise auch nicht überraschend ist. Ein Umsatzeinbruch von -36% auf 4,1 Mrd. Euro ist zwar heftig - dafür ist aber ein leicht positives EBIT (46 Mio. Euro) zum Halbjahr durchaus positiv zu werten. Das Nettoergebnis war aber leicht negativ (-20 Mio. Euro). Für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010 erwartet man ein ausgeglichenes Ergebnis.
Ein besonderes Jahr für den heimischen Wettanbieter zeichnet sich ab: Gewinne und Dividende für 2009 sind sehr wahrscheinlich geworden - und das war bei BWIN in den letzten Jahren nicht der Fall. Der Gewinn vor Steuern lag bisher bei fast 27 Mio. Euro - nach leichten Verlusten in der Vorjahresperiode (-2,7 Mio. Euro).
Der Bruttowettertrag konnte um 3,4% auf 314 Mio. Euro gesteigert werden - auch wenn 2009 keine Fussball-EM in Österreich in Szene ging (wie 2008). Für 2010 (Fussball-WM in Südafrika, Olympische Winterspiele) erwartet man sich weitere Zuwächse.
Auch so manche kleine Akquise wurde heuer schon vorgenommen - die rechtlichen Probleme mit staatlichen Verordnungen zum Glückspiel hielten sich zuletzt in Grenzen. So dem so bleibt, sieht es wohl auch für nächstes Jahr sehr gut aus.
Beim Eventcaterer war der Wegfall der Fussball-EM-Erträge noch deutlicher zu spüren als beim Wettanbieter bwin. Der Umsatz sank auch aufgrund neuer (schlechterer) Verträge mit der AUA auf nunmehr 184,5 Mio. Euro - das entspricht einem Rückgang von fast 21%.
Schon weniger stark betroffen (Umsatz ist ja nicht nur Gewinn) das operative Ergebnis: -11,5% auf nunmehr 10,8 Mio. Euro. Durchaus o.k. möchte man meinen - auch von diesen Werten kann man sicher wieder solide aufbauen.
Wie schon bei der voestalpine ein Jammerjahr für den Ölfeldausstatter. Der Umsatz sank um fast 33% auf 188,7 Mio. Euro, das EBIT brach um 63,3% auf 23,6 Mio. Euro ein - ist aber immerhin noch positiv.
Doch gerade für die SBO könnte es aufgrund der Erholung der Weltwirtschaft und dem wieder solidem Ölpreis bald wieder zu volleren Auftragsbüchern kommen - die zyklische Aktie könnte schon 2010 wieder viel Freude bereiten.
Ad hoc-Meldung - November 2009