Entgegen der grauslichen Stimmung an den internationalen Finanzmärkten konnten 3 heimische Betriebe in den letzten Tagen (die die Geldmarie mit etwas Urlaub in Österreich verbraucht hat) durchaus positive Signale setzen. Die Vienna Insurance Group, die Post und auch die voestalpine präsentierten gute Zahlen.
Hier die (durchwegs erfreulichen) Zahlen in aller Kürze:
Erntezeit war bei der voestalpine: Der heimische Stahlkonzern konnte von der hohen Nachfrage (und der guten Preislage) am Markt profitieren und steigerte den Umsatz im ersten Quartal 2011/2012 von 2,56 Mrd. auf 3,05 Mrd. Euro.
Noch deutlicher die Steigerung beim EBIT - 317,6 Mio. (nach 203,3 Mio. im Vorjahresquartal) wurden erwirtschaftet. Besonders fein das Ergebnis nach Steuern: 209,6 (nach 121,1) Mio. Euro wurden verdient.
Trotzdem sank der Kurs der voestalpine in der zuletzt gesehenen "kleinen Finanzkrise" auf zuletzt 25,20 Euro - wer nicht wieder mit groben Wirtschaftseinbrüchen rechnet, könnte jetzt wohl günstig zuschlagen.
Bei der Post fielen die Umsatzzuwächse zuletzt ja eher schwach aus - Zuwächse im Paketgeschäft wurden durch rückgängige Briefumsätze sowie Filialerträge fast gänzlich aufgefressen.
Durch die ab 1.5.2011 geltende Portoerhöhung bei Briefen (die teilweise unverschämt hoch ausfiel - siehe Berichte) konnte dieser Trend nun erstmals durchbrochen werden und die Post legte sowohl beim Paket als auch beim Brief zu. Das Umsatzwachstum fiel mit 2,9% somit höher aus als erwartet - 1,138 Mrd. Euro wurden bisweilen im ersten Halbjahr 2011 umgesetzt.
Das EBIT stieg um 9% auf 81,3 Mio. Euro, das Periodenergebnis konnte von 54,1 Mio. Euro auf 62 Mio. Euro gesteigert werden. Nach 24.036 Mitarbeitern im Vorjahr sind nun nur noch 23.250 Mitarbeiter bei der Post (mehr oder minder) beschäftigt.
Mit 20,50 Euro ging die Post am Freitag postiv aus dem labilen Markt - schon zuletzt haben sich die Kursverluste beim Versorger in Grenzen gehalten. Auch für die nächsten Quartale ist ob der zusätzlichen Erträge aus dem teureren Briefgeschäft mit guten Zahlen zu rechnen - einzig Filialschließungen werden wohl weiterhin für böses Blut sorgen. Teilweise sogar zurecht - die Post übertreibt derzeit die Auslagerungen zu Postpartnern. Riskant erscheint die Postaktie bei den aktuellen Kursen jedenfalls nicht.
Positiv auch die Zahlen der VIG (Vienna Insurance Group): Die Prämien der Versicherungsgruppe wurden im 1. Halbjahr 2011 um 3,1% auf 4,7 Mrd. Euro gesteigert. Auch wenn das Finanzergebnis von 646,6 Mio. Euro auf 554,2 Mio. Euro nachgaben, konnte der Periodenüberschuss der VIG von 210 Mio. Euro auf 230 Mio. Euro verbessert werden.
Das Combined Ratio des Versicherers konnte von 98,3% auf solide 97,1% verbessert werden - besonders das Ostgeschäft des Konzerns läuft wieder deutlich besser.
Auch die VIG-Aktie kam zuletzt fest unter die Räder und war Freitag schon unter 30 Euro zu kaufen - eindeutig zu billig.
3 gute Ergebnisse von wesentlichen heimischen Aktiengesellschaften - aber wem interessiert's, wenn gerade wieder einmal Panik ausgerufen wird und als einzig sicherer Hafen nur noch Gold gilt...Wenn das nicht wieder der nächste Anlegerirrtum wird...
Ad hoc-Meldung - August 2011