Anlässlich der weiter unten folgenden Zahlen zum Halbjahr 2011/2012 (per 30.09.2011) müssten in Linz eigentlich die Sektkorken knallen - und doch dominieren derzeit beim heimischen Stahlkonzern eher die Sorgenfalten:
Schon jetzt registriert die voestalpine eine rückläufige Nachfrage im wichtigen Stahlsegment. Die Kapazitäten werden im 4. Quartal 2011 um ca. 10% reduziert, Leasingarbeiter werden wohl abgebaut. Beim Stammpersonal möchte man vorerst nur Überstunden und Urlaubsguthaben abbauen - für Kündigungen sind die Zahlen noch zu gut:
Zum Halbjahr 2011/2012 wurde ein stolzer Umsatz von 5,978 Mrd. Euro eingefahren - ein Plus von 15,1%. Das EBIT nach 6 Monaten im neuen Geschäftsjahr lag mit 531,4 Mio. Euro um 28,3% höher als noch im Jahr davor. Und beim Gewinn gab es noch deutlichere Zuwächse: 346,1 Mio. Euro (+38,6%) wurden nach Steuern verdient.
Auch der Verschuldungsgrad entwickelte sich sehr positiv und liegt nun bei 60,9% (nach 65,8%).
Nachdem die Stahlbranche aber sehr zyklisch agiert und gegenwärtig der Krisenjammer die Investitionsfreudigkeit trübt (auch Staatshaushalte und öffentliche Stellen werden zukünftig neue Projekte reduzieren müssen), zieht man in Linz jetzt schon ein wenig an der Bremse - und ist dann wohl auch im Krisenfall gut aufgestellt. Schon die Finanzkrise bewältigte die voestalpine hervorragend.
Trotzdem brach die Aktie heute bis 16.00h um 8% ein und konnte um diese Zeit um knapp über 21 Euro gekauft werden. Im Juli kostete die voestalpine-Aktie noch fast 39 Euro...
Auch wenn ein Engagement in Stahlaktien derzeit durchaus riskant ist - voestalpine könnte (so die Krise nicht zu lang dauert) schon bald wieder Freude mache...
Ad hoc-Meldung - November 2011