Schon im September 2011 lag die heimische Inflationsrate bei 3,6%. Nachdem es im Oktober dann erstmals leichte Entspannung (auf 3,4%) gab, wurde eigentlich auch für November 2011 wieder mit einer rückläufigen Inflation gerechnet. Doch die Rechnung wurde ohne die tatsächliche Inflation gemacht - diese stieg (wie die Statistik Austria heute bekanntgabe) überraschenderweise wieder auf 3,6% an.
Nahrungsmittel und Mineralölprodukte sind weiterhin die Preistreiber in Österreich. Ohne die Preiserhöhungen bei Mineralölprodukten wäre man z.B. im November bei 2,7% Inflationsrate gelandet. Doch insbesondere Diesel (der in Österreich sehr populär ist) und Heizöl zogen zuletzt deutlich an und bescherten Herrn und Frau Österreicher eine unerwartet hohe Novemberteuerung.
Sieht man sich aber die Dezember-Preise an Tankstellen oder bei Heizöllieferanten an, so kann für Dezember 2011 doch wieder mit einem Rückgang der Inflation gerechnet werden - im Jahresvergleich waren nämlich im Vorjahr die Preise von Ölprodukten auch schon im Steigen.
So der Ölpreis nicht wieder massiv zulegt (was der Wirtschaftslage nicht zuträglich wäre) und auch der Euro gegenüber dem Dollar nicht weiter an Terrain verliert, sollte sich die diesbezügliche Teuerung in den nächsten Monaten (insbesondere in der ersten Hälfte 2012) wieder einpendeln und vielleicht sogar inflationssenkend wirken.
Aber wer weiß schon genau, was der Ölpreis macht und was unsere Politiker gegenwärtig wieder in Sachen Steuern und Gebühren aushecken - gerade die Gebührenwellen rollen derzeit über Österreichs Bürger (Wien dürfte hier besonders tätig sein). Auch diese kleinen Beträge machen in Summe das Börserl deutlich leichter und bringen den Mittelstand sowie die sozial schwächeren Schichten auch 2012 kräftig ins Schwitzen...
Die unerwartet hohe Teuerung im November dürfte demnach eher ein "Einmaleffekt" sein (Heizöl, Diesel) - für 2012 sind Inflationsraten von 2-3% eher wahrscheinlich. Die Nullinflationsraten aus der Finanzkrisenzeit sind aber derzeit eher nicht in Sicht.
Sich abzeichnende Zinssenkungen in vielen Bereichen werden konservative Anleger wohl auch 2012 kaum in die Gewinnzone bringen - Realwertverluste sind demnach für diese Anlegerschicht weiter zu erwarten.
Historische Inflationsraten in Österreich, Inflationsprognosen sowie die Inflation des laufenden Jahres finden Sie übrigens hier: Inflationsraten Österreich
Ad hoc-Meldung - Dezember 2011