Die Quartalsergebnisse aus 2011 haben schon darauf hingedeutet: Das Jahr 2011 dürfte das beste Jahr in der Geschichte der Vienna Insurance Group (ehemals Wiener Städtische) werden. Diese Annahme hat sich heute anlässlich der Präsentation des vorläufigen Ergebnisses für 2011 erhärtet - das Jahresergebnis folgt allerdings erst am 29. März.
An den heute präsentierten Zahlen wird sich aber bis dahin wohl nicht mehr allzuviel ändern - die Zahlen für 2011 sind für die VIG durchaus positiv: Ein Konzerngewinn vor Steuern von ca. 560 Mio. Euro übertrifft das Vorjahresergebnis von 508 Mio. Euro um ca. 10%.
Auch die verrechneten Prämien (die ja bei Versicherungen in etwa dem Umsatz entsprechen) konnten wieder einmal gesteigert werden (auch durch Zukäufe): Nach 8,72 Mrd. Euro im Jahr 2010 stehen derzeit (unkonsolidierte) Prämien von 9,02 Mrd. Euro im Bestand der Versicherung.
Das Combined Ratio dürfte 2011 bei ca. 97% liegen - eine durchaus zufriedenstellende Zahl für die VIG.
Gut entwickelte sich 2011 der Nicht-Lebensversicherungs-Bereich: mit 5,08 Mrd. Euro Prämienvolumen lag man hier 4,9% über dem Vorjahresergebnis (4,84 Mrd.). Eher schlepptend verlief 2011 der Verkauf von Lebensversicherungsprodukten: 3,94 Mrd. Euro nach 3,88 Mrd. ein Jahr davor ergeben ein Plus von 1,4%, welches aber alleine schon ob der Indexanpassungen erreicht werden sollte...
Der starke Rückgang bei Einmalerlägen (welche nunmehr auf mindestens 15 statt bisher 10 Jahren angelegt werden müssen) wirkte sich insbesondere in Österreich sehr negativ auf die Prämiensumme aus - ein Minus von 9% bei Lebensversicherungen (auf 1,94 Mrd. Euro) musste hier hingenommen werden. Da aber der Nicht-Lebens-Bereich 2011 sehr gut lief (+10,2% auf 2,09 Mrd. Euro) konnte man in Österreich die Prämiensumme zumindest auf dem hohen Niveau von 4,03 Mrd. Euro halten.
Mit einem Prämienvolumen von 1,94 Mrd. Euro (+5,7%) ist Tschechien derzeit das zweitwichtigste Land für die Vienna Insurance Group. Dahinter folgt wieder Polen mit 962 Mio. Euro (Zuwachs von 27,7% auch durch Zukauf eines Lebensversicherers).
Die Slowakei lief 2011 mit 686 Mio. Euro wieder zufriendenstellend (+4,2%), die in Finanzkreisen üblichen Verluste bei Prämien gab es im Vorjahr wieder in Rumänien, wo die Prämien um 4,7% auf 511 Mio. Euro sanken. In den restlichen Ländern verlor man 2,2% der Prämien und liegt dort nun bei 887 Mio. Euro.
Eine Dividendenerhöhung für 2011 wird in Aussicht gestellt, das Investment in PIIGS-Staaten ist derzeit mit 84 Mio. Euro verschwindend gering und das Unternehmen scheint ziemlich krisenresistent aufgestellt. Der heuer scheidende Chef Günter Geyer dürfte demnach in den letzten Jahren einiges richtig gemacht haben.
Mit aktuell 33 Euro (heute steigend) scheint die VIG derzeit fair bewertet zu sein und hat (gute CEE-Stimmung vorausgesetzt und ohne grobe Krisenszenarien bezüglich Euro) auch noch ein wenig Platz nach oben.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2012