Der vor ein paar Jahren angesagte Boom der Elektroautos ist wohl abgesagt - daran muss sich wohl auch demnächst die Politik einstellen, wenn es darum geht, die "Elektroautorevolution" in diesem Jahrzehnt abzusagen. Aber aufgeschoben ist noch lange nicht aufgehoben - abgerechnet wird hier sicher erst in einigen Jahrzehnten...
Tatsache ist: Die Elektroautos kommen in Österreich kaum vom Fleck (und somit kaum aus dem Verkaufsraum) - 2012 wurden nur 427 neue Elektroautos angemeldet, 2011 waren es immerhin 631 Stück gewesen. Im Jänner und Februar 2012 gab es gar nur 19 Neuanmeldungen - ein Jahr davor konnte man in den ersten beiden Monaten noch immerhin 165 Anmeldungen vermelden.
Elektroautos haben immer noch einige große Nachteile: Die Reichweite ist nach wie vor deutlich zu gering und die Nachtankmöglichkeit für längere Strecken bzw. auch zu Hause ist ebenfalls noch sehr beschränkt. Darüber hinaus sind Elektroautos ziemlich teuer - für einen reichweiteneingeschränkten Zweitwagen reicht es gerade bei sehr begüterten Menschen.
Der Massenmarkt wird durch das Elektroauto somit auch 2013 nicht erschlossen - wiewohl mit dem VW Golf Blue-E-Motion (E-Golf) und mit dem BMW i3 heuer noch 2 Topmarken ein Elektroauto präsentieren dürften.
Aber auch hier wird sich ob der Preise die Nachfrage wohl in überschaubaren Mengen halten. 2014 dürfte übrigens dann Audi mit dem A3 e-tron folgen - auch hier könnten sich noch einige Käufer finden.
Ob Mitsubishi, Peugeot, Citroen, Nissan, Renault oder Smart - die Autokonzerne haben bei der Entwicklung von Elektroautos bisweilen ziemlich draufgezahlt. Inzwischen konnte Toyota mit seiner Hybridtechnik kräftig punkten und findet nun schön langsam viele Nachahmer.
So fällt auf, dass nunmehr immer häufiger auf Elektroautos mit Reichenweitenverlängerung (Range-Extender) bzw. mit Plug-In-Technik ausgestattet werden - das "missing-link" zum brauchbaren (massentauglichen) Elektrofahrzeug dürfte auch hier zu finden sein.
Die Zusatzkosten für diese Plug-In-Autos sind aber noch immer sehr deutlich (oft ca. 25% bzw. ca. 10.000 Euro bei Mittelklassemodellen im Vergleich mit einem Hybridmodell) - da muss man wohl schon sehr viele Kilometer (elektrisch) fressen, bis man hier halbwegs gleich aussteigt. Beim Hybridauto ist hingegen der Preisunterschied zum klassischen Benziner bzw. zum Diesel nicht mehr so dramatisch.
Das haben natürlich auch die kosten- und umweltbewussten Autokäufer (die sich überhaupt einen Hybridantrieb leisten können) bemerkt: Der Verkauf von Hybridautos ist von 1.310 Stück anno 2011 auf 2.171 Stück im Jahr 2012 gestiegen und wird sich auch 2013 wohl zumindest verdoppeln. Selbst die schwachen Monate Jänner und Februar 2013 deuten schon auf den Hybridboom hin, an welchem die Plug-In-Technik (zuerst Elektro, dann Benzin oder Diesel) natürlich auch ihren Anteil haben wird.
Das Zwischentief bei den reinen Elektroautos wird somit durch einen Plug-In- und Hybridzuwachs abgelöst - auch nicht schlecht. Darüber hinaus gilt es zu sagen, dass der Spritverbrauch des "Fuhrpark Österreich" ob sinkendem Durchschnittsverbrauch (und trotz leichter Ausweitung der zugelassenen Fahrzeuge) zuletzt sogar gesunken ist. Hybridautos werden diesen Trend wohl weiter verstärken.
Welche Elektroautos und Plug-In-Fahrzeuge schon in Massenfertigung auf dem Markt sind, finden Sie in unserer Liste der Elektroautos.
Ad hoc-Meldung - April 2013