Aktuell steht die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge wieder einmal vor einer Reform. Die Begutachtungsfrist für die neue Variante dieser Pensionsvorsorge läuft noch bis 17.05 - bis dahin soll das Vorsorgeprodukt wieder einmal neue Rahmenbedingungen erhalten, welche allerdings nur für Neuverträge gelten sollen.
So plant man (je nach Marktsituation) eine flexiblere Aktienquote. Bei Verträgen mit einem Abschlussalter des Vertragsinhabers bis 50 Jahre soll die Aktienquote sich bei 15 bis 60% bewegen, bei über 50-jährigen soll diese bei 5 bis 50% liegen dürfen.
Neben der immer wieder diskutierten Aktienquote steht auch die Veranlagung des Aktienteils in Frage (aktuell wird diese hauptsächlich in Wien angelegt - das war auch vom Erfinder, der Blau-Schwarzen Koalition so angelegt). Auch die Kostentransparenz soll deutlich erhöht werden - wohl werden die abschließenden Stellen (zumeist Versicherungen) auf einiges an Provisionen verzichten müssen.
Bis Ende Mai soll die neue Variante der Zukunftsvorsorge dann im Ministerrat abgesegnet und folglich beschlossen werden - schon per 1.7.2013 könnten die dann ausverhandelten Details für Neuabschlüsse gelten.
Was jedenfalls bleibt: Die Kapitalgarantie!
In den letzten Jahren haben dieses Vorsorgeprodukt insbesondere Politiker ziemlich madig gemacht. Es stimmt schon: Viele Verträge wurden durch die Finanzkrise "ausgestoppt" (die Aktienveranlagung musste ob der Finanzkrise massiv reduziert werden - nur noch der Kapitalgarantie ist möglich). Wer davon betroffen ist, sollte unbedingt eine Beratung bezüglich Alternativen bei der abschließenden Versicherung/Stelle in Anspruch nehmen.
Aber die Spielregeln lagen immer klar auf dem Tisch - nur die Beratung seitens Verkäufer bzw. die Gier so mancher Abschließenden könnte man wohl zurecht kritisieren. Auch über die Aktienquote lässt sich natürlich diskutieren - der Vertragsinhaber sollte hier mehr flexible Wahlmöglichkeit haben und die Veranlagung nicht nur der Versicherung/Bank überlassen müssen. Klare Aktienquoten (an die Laufzeit angepasst) sollten hier für mehr Sicherheit sorgen - kurzzeitige Verluste sind bei Produkten mit Aktien ohnehin immer möglich und werden aber auch durch die Kapitalgarantie abgesichert.
Trotz aktueller Tiefstzinsen liegt der heimische Kapitalmarkt ohnehin auf der Intensivstation - mit einem Comeback der Zukunftsvorsorge ist aber trotzdem nicht wirklich zu rechnen (auch wenn die Versicherungsbranche darauf hofft).
Von den bisweilen 1,6 Mio. (1,5 Mio. davon bei Versicherungen) abgeschlossenen Verträgen werden aber ob der schlechten Presse schon 2013 die ersten Zukunftsvorsorgeverträge rückgekauft - 10 Jahre Mindestlaufzeit sind neuerdings vorgeschrieben, beim Rückkauf verliert der Kunde aber viel Geld. Häufig wohl auch ob schlechter Beratung durch die Verkäufer...
Gerade jetzt wäre nämlich ein (nach unten abgesicherter) Einstieg in Kapitalmärkte durchaus empfehlenswert und ab 2014 wird das persönliche Pensionskonto so manchem Österreicher tränende Augen bescheren...
Der Ruf der Zukunftsvorsorge wurde in den letzten Jahren massiv beschädigt - die (nach qualitativer Reform) erhofften Zuwächse werden aber ob der vielen zu erwartenden Rückkäufe wohl ausbleiben.
Details zur Zukunftsvorsorge finden Sie übrigens in unserer Versicherungsrubrik.
Ad hoc-Meldung - April 2013