Bisweilen waren in der Liste der neuen Elektroautos die deutschen Automobilhersteller noch eher sehr dünn vertreten: Gerade der Opel Ampera (Elektrofahrzeug mit Range-Extender=Reichweiterverlängerer) als Europaversion des Chevrolet Volt sowie der Smart Fortwo Electric Drive (aus dem Hause Daimler) finden sich in der Auflistung der neuen Elektrofahrzeuge bzw. Elektroautos mit Range-Extender.
Die Autobauer in Deutschland sind demnach nur sehr zögerlich auf die Elektrowelle aufgesprungen - und haben bisweilen auch noch nichts versäumt. Aufgrund der bisher eher sehr mageren Verkäufe der neuen Elektroautogeneration wird sich wohl sogar mancher Manager denken: "Da hätten wir uns auch einiges an Entwicklungskosten ersparen können"...
Eine Million Elektroautos bis 2020 hat sich die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, einst vorgenommen. Mit 7.100 Fahrzeugen zum 1.1.2013 (von insgesamt ca. 43 Mio. PKW's) liegt Deutschland aber sogar noch anteilig klar hinter Österreich. 1.685 Elektroautos bei insgesamt 4,6 Mio. PKW waren zum 1.8.2013 in Österreich angemeldet. Aber auch in Österreich scheint das politische Ziel von 200.000 Elektroautos bis 2020 unerreichbar zu sein.
In den nächsten Monaten bzw. 2014 kommen aber auch Elektroautos von VW, Audi, BMW oder Merdedes in den Handel - gerade diese Fahrzeuge werden in Österreich vom Mittelstand bzw. vermögenderen Menschen sehr gerne und oft gekauft. Und mit der Markteinführung dieser Elektroautos bzw. auch Elektrofahrzeugen mit Range-Extender wird sich wohl schon 2014 entscheiden, ob die Baupläne von Elektroautos wieder in den Archiven verschwinden oder ob (und wie) an der Elektromobilität weiter gearbeitet wird.
Noch im November bringt BMW mit dem i3 ein reines Elektroauto auf den Markt. Ca. 40.000 Euro wird dieses wohl kosten und erzielt eine Reichweite von (schon gewohnten) 130 bis 160 Kilometer. Ob die klassischen BMW-Fahrer auf dieses Fahrzeug aufspringen, bleibt abzuwarten - wohl maximal als Zweitauto für die Stadt...
Schon interessanter für den klassischen (und vermögenden) BMW-Fan mit viel Bargeld wird wohl 2014 dann der Sportwagen BMW i8, welchen es als Plug-In-Hybrid mit einer reinen Elektroreichweite von immerhin 35 km gibt.
Anfang 2014 wird es dann besonders interessant: VW bringt den lange erwarteten E-up!, welcher wie fast alle anderen Elektroautos 150 km Reichweite schafft. Selbiges schafft dann auch der VW-Golf Blue-E-Motion, den es ab Mitte 2014 geben soll und der (als Golf) wohl in Sachen Verkaufszahlen die neuen Limits setzen sollte...
Die Marken Audi und Mercedes setzen hingegen (wie wohl bald die meisten Autobauer) auf Plug-In-Technik bzw. Reichweitenverlängerung. Der Audi A3 Sportback e-tron schafft ab 2014 ca. 50 Kilometer rein elektrisch um dann umgehend auf Benzin umzusteigen. Der Mercedes S Plug-in-Hybrid kommt ebenso 2014 und schafft 30 elektrische Kilometer. Beides allerdings sind keine Fahrzeuge mit zu erwartenden Massenverkäufen - eher etwas für "verspielte und mittelgrüne Gstopfte"...
So es die genannten deutschen Elektroautos und Plug-In-Fahrzeuge nicht schaffen, 2014 ein paar tausend Fahrzeuge in Österreich zu verkaufen, scheint der reine Elektroantrieb vorerst einmal gescheitert. Das ist durchaus zu erwarten - denn erst wenn man passende Reichweiten zu brauchbaren Preisen (Elektroautos sind noch immer 10.000 bis 20.000 Euro teurer als vergleichbare Fahrzeuge ihrer Art) und auch geeignete Ladestationen in Stadt und Land anbieten kann, kann das Elektroauto wirklich massentauglich werden.
Plug-In bzw. Hybridautos sind aber schon jetzt der missing-link zu den reinen Elektroautos. So wurden in den ersten 8 Monaten in Österreich 1.598 (nach 1.159 im Vorjahreszeitraum) Hybridfahrzeuge neu zugelassen, Elektroautos gerade einmal 298 Stück...
Will die Politik dem Elektroauto wirklich helfen, hilft wohl nur eines: Ein klarer Griff ins marode Staatssäckl - ein paar tausender Förderung für Elektrofahrzeuge könnten wohl so manche Bedenken zerstreuen. Und kostenlose Parkplätze für E-Autos wären wohl auch ein Anreiz...
Ad hoc-Meldung - September 2013