Nicht nur für Banken sind die Zeiten derzeit nicht wirklich rosig - langsam aber sicher werden die Gewinne aus Kapitalanlagen geringer (hohe Zinsen fallen hinten aus dem Portfolio, vorne kommen kaum einträgliche Anlagen rein, alte Zinsgarantien reduzieren die Erträge) und auch im Stammgeschäft bleiben die Umwetterschäden auf hohem Niveau. Das gilt natürlich auch für die Uniqa, die nun die Zahlen für das 1. Quartal 2015 vorgelegt haben - die aber so schlecht nicht sind!
Das Konzernergebnis der Uniqa liegt nämlich nach dem 1. Quartal 2015 um satte 37,5% über dem Vorjahreszeitraum - 76,9 Mio. Euro nach 55,9 Mio. wurden hier erzielt. Rechnet man dies (was nur teilweise zulässig ist) auf das Gesamtjahr um, könnte der Vorjahresgewinn von 290 Mio. wieder verbessert werden.
Zugelegt hat die Uniqa besonders deutlich bei den Prämien, welche von 1,7 Mrd. Euro auf 2,04 Mrd. gesteigert wurden - insbesondere gute Erträge im Einmalerlagsgschäft führten zu dieser beachtlichen Steigerung.
Das Combined Ratio hingegen fiel etwas ab und landete bei 98,8%.
Im Vergleich mit der Vienna Insurance Group (in Österreich als Wiener Städtische bekannt) sieht das nach längeren Jahren der VIG-Dominaz sogar recht resch aus: Die VIG (die die Quartalszahlen am Mittwoch verlautbarte) konnte die Prämien nämlich nur um 0,9% steigern - 2,76 Mrd. sind nun plötzlich gar nicht mehr so weit von der Uniqa weg...
Während die Uniqa beim Einmalerlag kräftig zulegen konnte, verlor die VIG in dieser Sparte. Auch beim Gewinn nach Steuern hat die Uniqa in den ersten 3 Monaten die VIG fast erreicht: Das Konzernergebnis der VIG fiel nämlich um 18,1% auf 98,8 Mio. Euro, auch hier waren mehr Unwetterschäden ein negativer Aspekt. Sehr gut allerdings das Combined Ratio der Vienna Insurance Group: 96,3 ist eine ausgesprochen gute Zahl.
Während die VIG-Aktie mit zuletzt 36,13 Euro sicher nicht überbewertet ist, ist beim Uniqa-Kurs (zuletzt 9,23 Euro) wohl noch einiges drin - vorausgesetzt, CEO Brandstätter und Kollegen können die Erfolgsspur halten.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2015