Nachdem vor einigen Tagen die Inflationsrate für Juli 2015 (1,2% nach 1,0%) veröffentlicht wurde, ist damit auch die voraussichtliche Pensionserhöhung für 2016 fix - diese richtet sich nämlich nach der durchschnittlichen Inflation im Zeitraum August 2014 bis Juli 2015.
Die Inflation betrug in diesem Zeitraum ebenfalls 1,2% und ist nun im Herbst nur noch durch die Pensionskommission abzuwinken, was wohl eher eine Formsache darstellt.
Nach 1,7% im Vorjahr passt sich die Pensionserhöhung 2016 nun der niedrigeren Inflation an - wiewohl 1,2% niedrig klingen, reißt auch diese Erhöhung wieder ein gewaltiges Loch in das marode Staatssäckl Österreichs.
Seitens SPÖ-Pensionistenverband und ÖVP-Seniorenbund (die "schrecklichen Zwillinge" Kohl und Blecha) sind zwar noch weitere Forderungen zu erwarten, die Politik wird diesen aber wohl kaum nachkommen. Immerhin profitieren auch Pensionisten mit einer Bruttopension von über 1.068 Euro 2016 von der Steuerreform (nicht allerdings Bezieher von Ausgleichszulage/Mindestpension).
Einzig die Forderung des Pensionistenverbands nach einem neuen Mietrecht scheint einer genaueren Betrachtung wert: Immerhin sind die Mieten nach wie vor Inflationstreiber und sollten ob der langjährigen Steigerungen endlich ins Visier genommen werden. Nicht nur für die Pensionisten sondern auch für den arbeitenden Mittelstand, der ob Mietwucher schon ziemlich ins Trudeln kommt...
Was nach wie vor fehlt und auch diese Regierung wohl nicht schafft: Eine nachhaltige Pensionsreform, die den kommenden Generationen nicht die Haare vom Schädel frisst und noch Raum zum Atmen lässt. Reduktion von höheren Pensionen, weniger soziale Geschenke (so hart das auch klingt) und laufende Anspassung des Antrittsalters an die tatsächliche Lebenserwartung wären gerecht und längst notwendig.
Ad hoc-Meldung - August 2015