Im Jänner 2015 haben wir über den Start von Number26 in Österreich (und Deutschland) berichtet, 12 Monate danach kommen von Fin-Tech-Startup aus Berlin durchaus beeindruckende Zahlen: Insgesamt 100.000 Kunden hat Number26 mit dem Gratiskonto (mit kostenloser Kreditkarte) im ersten Jahr schon gewonnen - was man durchaus als beachtlichen Erfolg bezeichen kann.
Mit dem Slogan "modernstes Konto Europas" war man im vorigen Jahr gestartet, und Number26 hat damit (auch in Österreich) absolut den Zeitgeist im Bankwesen getroffen.
Bankenrettungspakete, Filialschließungen und Verlagerung der Beratung ins Internet sind für die Systembanken allerorts mit Negativschlagzeilen verbunden, moderne Onlinebanken mit kostengünstigen Strukturen und guten (auch kostenlosen) Angeboten für aufgeschlossene und meistens auch jüngere Kunden legen massiv zu. Das Durchschnittsalter der Number26-Kunden liegt bei 34 Jahren, die Gruppe der 25-34-jährigen ist mit 40% eindeutig die stärkste Kundengruppe. Wer braucht den heute noch eine Bankfiliale...
Insbesondere in Sachen Gratiskonto ist man in Österreich ohnehin nicht sehr verwöhnt - mit auch ein Grund, warum sich auch hierzulande (wo man dem modernen Bankwesen noch immer mit Skepsis begegnet) schon viele Bankkunden mit Smartphone bei Number26 angemeldet haben - eine Kontoeröffnung, die angeblich in 8 Minuten (zur Legitimierung einfach Personaldokument in die Kamera des Handys halten) erledigt sein soll.
80 Mitarbeiter hat Number26 mittlerweile, die Gründer und Geschäftsführer Maximilian Tayental und Valentin Stalf (beide Österreicher) haben nach dem (ambitionierten!) Fehlstart mit Papayer (einer Teenager-Kreditkarte) nun wohl schon auf das richtige Pferd gesetzt und mit Venture-Kapital bei Number26 sehr rasch eine beachtliche Größe erreicht. Nach Deutschland und Österreich ist seit dem Dezember 2015 Number26 auch in Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland und der Slowakei verfügbar.
Neben kostenlosen Bankkonto bietet Number26 auch eine kostenlose Kreditkarte (Mastercard), vom "Vollkonto" mit Überziehungsrahmen (in Deutschland ist schon ein kleiner "Dispo" möglich) ist Number26 also nicht mehr weit entfernt.
Gratulation zum tollen 1. Jahr auch aus Vienna - sieht nach einer Erfolgsstory aus.
Nachtrag 2017: Per März 2017 hatte N26 (Name seit Juli 2017 von Number26 auf N26 geändert) rund 300.000 Kunden, hat zwischenzeitlich aber auch schon für einigen Ärger gesorgt: So wurden einige Kunden, die zu viele Abhebungen getätigt haben, gekündigt, es gab Probleme mit der Zusendung von Bankkarten, Beschwerden über angeblich schlechten Telefonsupport, fehlerhafte Überweisungen und auch Login-Probleme.
Seit Juli 2016 hat man eine Vollbanklizenz und das Konzept der "Smartphone-Bank" scheint weiter Anhänger zu gewinnen. Auch eine Finanzierungsrunde (auf Gewinne muss man in der Expansionsphase noch warten) wurde erfolgreich über die Bühne gebracht. Auch ein Investmentprodukt wurde mittlerweile gelauncht, in Sachen Sparen kooperiert man mit dem Berliner Unternehmen Weltsparen.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2016