Es ist auch in der österreichischen Bankenlandschaft angekommen: Das Gratiskonto. Schließlich hat man bei uns (anders als in Deutschland) die Kontoführungsgebühr auf der Ertragsseite der Bankbilanz erst relativ spät entdeckt - und ließ sich nun auch in Sachen Gratiskonto ziemlich viel Zeit. Seit dem Aufkommen des Internetbankings hat sich aber auch in Österreich schon viel getan...
Der Begriff "Gratiskonto" ist natürlich relativ zu sehen - im Regelfall bezieht sich das "Gratis" nämlich primär einmal auf die Kontoführungsgebühr. So diese (unter gewissen Umständen, die immer zu hinterfragen sind) gänzlich und dauerhaft entfällt, kann man durchaus von einem Gratiskonto sprechen.
Ist dann vielleicht auch noch die Bankomatkarte und/oder die Kreditkarte kostenlos, kann man schon durchaus vom Gratiskonto sprechen.
Im Idealfall gibt es dann sogar auch noch speziell niedrige Überziehungszinsen (Sollzinsen) und vielleicht sogar eine brauchbare Kontoverzinsung (Habenverzinsung für Guthaben).
Im Normalfall ist ein Gratiskonto ein reines Internetkonto. Die kontoführende Bank hat damit deutlich weniger Grundkosten (keine Filialen, weniger Personal) als im Zweigstellenvertrieb und kann somit die Kostenvorteile an den Kontoinhaber weitergeben.
Sehr oft sind aber solche Gratiskonten an Auflagen gebunden: So ist deren Einrichtung ab und an an den Abschluss eines Zusatzproduktes gebunden - oder aber auch an eine gewisse Mindesteinlagensumme bzw. ein regelmäßige Kontoeingang ab einer gewissen Höhe. Ist diese Voraussetzung nicht oder nicht mehr gegeben, werden für das Konto sehr wohl Spesen verrechnet, oft gar nicht so wenig.
Auch bei sogenannten Gratiskonten selbst kann es natürlich zu Spesen kommen - man sollte sich daher die jeweiligen Kontoführungsgebühren genau durchlesen und auf den individuellen Bedarf abstimmen.
So kann ein Gratiskonto mit wenigen freien Buchungszeilen für einen Vielnutzer sogar teuerer werden, als ein Konto mit klassischen Kontoführungsgebühren (mit einer größeren Anzahl an Freibuchungen).
Auch für Bankomatkarte, Kreditkarte, Daueraufträge, diverse Änderungen bis hin zu Gebühren für Telefonanrufe kann ein sogenanntes "Gratiskonto" ganz schön ins Geld gehen.
In Summe sind solche Konten (bei passender Nutzung) aber doch deutlich günstiger als durchschnittliche Girokonten (ob des deutlich geringeren Aufwandes für die Banken) und durchaus eine Überlegung wert. Oft werden diese Gratiskonten auch als Zweitkonten verwendet.
Insbesondere wenn Sie ein sehr teures Konto haben und an einem Kontowechsel interessiert sind bzw. ein günstiges Zweitkonto benötigen, ist ein Gratiskonto immer eine interessante Alternative. Auch wer mit seiner Bank nicht zufrieden ist und ohnehin alle Bankangelegenheiten online erledigt (also auf Beratung keinen Wert legt), ist mit solchen Konten wohl sehr gut beraten.
Folgend haben wir Ihnen eine Auswahl an günstigen Gratiskonten für Österreich aufgelistet - die aktuellen Details in Sachen "Weitere Konditionen" sollten Sie unbedingt auf der Homepage des jeweiligen Anbieters (einfach auf den Banknamen klicken) studieren, mit einem Klick auf den Namen des Anbieters kommen Sie direkt zum Angebot. Leider haben sich zuletzt die echten Gratisangebote etwas verringert.
Bank | Produktname | Anmerkung | Note |
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Erste Bank | s Kompakt Konto | 10,94 Euro Kontoführung pro Quartal (3,65 Euro pro Monat), mit Debit-Mastercard, modernes Internetbanking | 1 - Tipp! |
Sparkasse Oberösterreich | s Kompakt Konto | 10,94 Euro Kontoführung pro Quartal (3,65 Euro pro Monat), mit Debit-Mastercard, modernes Internetbanking | 1 - Tipp! |
DADAT | Gehalts- und Pensionskonto | Gehalts- oder Pensionseingang mtl. +1.000 Euro = Gratis, sonst 4,23 Euro/monatlich | 1 - Tipp! |
easybank | easy gratis Konto | Gratis bei Eingang von mtl. 400 Euro zwecks "kostenlos" erforderlich, ansonsten 14,70 Euro im Quartal | 2 |
DKB | DKB-Cash Girokonto | Gratiskonto bis zum Alter von 28 Jahren, +28 Jahre: Eingang von mtl. 700 Euro zwecks "kostenlos" erforderlich, sonst 4,50 Euro im Monat | 2 |
bankdirekt.at - RLB OÖ | Gratis Gehaltskonto | Gehalts- oder Pensionseingang über 1.500 Euro zwecks "Gratis" erforderlich, sonst 9,48 Euro pro Monat | 3 |
Stand 3. September 2024, Änderungen jederzeit möglich
Nochmalig der Hinweis: Bitte beachten Sie bei den "kostenlosen Konten" unbedingt die möglichen Zusatzkosten lt. Konditions- bzw. Leistungsbeschreibung - sämtiche Banken listen diese Konditionen online zur Durchsicht auf.
So Ihnen noch eine Bank bekannt ist, welche für österreichische Kunden (mehr oder minder) kostenlose Konten anbieten, senden Sie uns bitte eine Nachricht. Wir nehmen Ihren Vorschlag (nach Prüfung) dann gerne auf - Gratiskonten empfehlen wir selbstverständlich immer gerne weiter, erfreulicherweise gibt es nunmehr schon einige, die die Bezeichnung "gratis" auch wirklich verdienen...
Folgend finden Sie einen immer vollständiger werdenden: Rechner zum Bankkontenvergleich in Österreich
Eine Auflistung von weiteren Geldmarie-Vergleichen finden Sie übrigens hier: Finanzvergleiche Geldmarie