Mit 525.000 Kunden (nach 524.000 im Jahr davor) hat sich das Kundenwachstum der größten Direktbank in Österreich in den letzten Jahren ziemlich eingebremst - Konkurrenz von heimischen Anbietern (z.B. Santander, DenizBank oder Hello bank!) oder Anbietern aus dem Ausland (Renault Bank direkt, Savedo, MoneYou, Credit Agricole etc.) haben den einst starken Zuwachs reduziert.
Mit neuem CEO Luc Truyens (seit September 2015 Chef) gibt die Tochter der ING-DiBa AG Deutschland nun aber 2016 wieder Gas und möchte von der Zweitbank zur Vollbank werden.
Dabei ganz wesentlich: Das Girokonto.
Bisweilen ist die ING nämlich primär als Anbieter von Festgeld (mit zuletzt nur noch brauchbaren Konditionen) positiv aufgefallen - seit wenigen Jahren werden auch (durchaus günstige) Kredite vergeben.
Nun gab die ING-DiBa Austria bekannt, noch im 1. Halbjahr 2016 auch mit einem Girokonto (Gehalts- und Girokonto) loslegen zu wollen. Modernes, mobiles Banking ohne "Schnick-Schnack" soll hier den Systembanken (die weiter kräftig Filialen abbauen und damit viele Kunden vertreiben) wieder Kunden entziehen - was angesichts der hohen Wechselbereitschaft im Volke durchaus gelingen könnte.
Auch das Kreditvolumen könnte damit natürlich deutlich wachsen - wer das Girokonto hat, kriegt oft auch die Spareinlagen oder den Privatkredit, wiewohl das im Direktbankengeschäft nicht so klar ist, wie bei den klassischen Hausbanken vor Ort.
Ob die Übung gelingt, hängt natürlich primär von den Konditionen ab, welche die ING-DiBa für das Girokonto plant - ein sehr billiges Konto bzw. sogar ein Gratiskonto werden der Schlüssel zum Erfolg für das ING-Girokonto sein.
Prinzipiell aber für die Kunden eine sehr gute Nachricht - die mit Sicherheit wieder Bewegung in die Bankenlandschaft bringen. Erfeulich dabei auch, dass bei der ING die Mitarbeiterzahl weiter steigen wird, schon im Vorjahr erhöhte man von 150 auf 180, mit Girokonto werden es wohl deutlich mehr werden. Vielleicht auch ein kleiner Hoffnungsschimmer für viele Angestellte in der turbulenten Bankenbranche.
Ad hoc-Meldung - Februar 2016