Die Bundesanleihen (z.B. aus Österreich oder Deutschland) ergeben dieser Tage selbst bei längeren Laufzeiten (von 5 bis 10 Jahren) Rendite oft unter 1 Prozent (da wäre wohl Tagesgeld oder Festgeld schon deutlich sinnvoller), bei etablierten Corporate-Bonds (Firmenanleihen) sind die Kuponzahlungen mittlerweile auch schon mickrig und überhaupt gibt es für Privatanleger kaum neue Anleihen zu zeichnen: Da tut man sich schon ziemlich schwer, überhaupt die Inflation zu kompensieren. Geldwerterhalt als schwierige Übung - und das vielleicht noch viele Jahre.
Wer sich da nicht mit Aktien, Fonds etc. beschäftigt und dabei auch ein wenig Risiko in Kauf nimmt, hat aber leider kaum andere Möglichkeiten.
Eine (ziemlich neue) Möglichkeit der etwas riskanteren Anlage (wiewohl mit scheinbar überschaubarem Risiko) ist die Anlage in Immobilienprojekte via Crowdinvesting.
Schon 4 heimische Portale haben sich gänzlich bzw. zum Teil dem Immobiliencrowdinvesting gewidmet - eine Sparte des Crowdinvesting, die in Deutschland 2015 schon rund 40% des Gesamtvolumens in Sachen Crowdfinanzierung ausgemacht hat und auch in Österreich ziemlich in Schwung kommt.
Schon 2014/2015 konnte Immocrowd (von 1000x1000.at) das erste Projekt mit beachtlichen 557.121 Euro beenden. 2015 folgte dann HOME ROCKET (der Immo-Ableger von GREEN ROCKET) und 2016 sind mit dagobertinvest und Rendity schon gar 2 neue Immobilien-Crowdfunding-Portale gestartet.
Aktuell gibt es bei HOME ROCKET ein Projekt mit 6% Zinsen auf 4 Jahre Laufzeit, bei dagobert werden schon 7,25% auf nur 30 Monate Laufzeit in Aussicht gestellt und bei Rendity locken gar 7,50% auf 36 Monate. Finanzierungsart überall: Nachrangdarlehen
Die Mindestsummen sind hier überall überschaubar - so man sich für diese recht neue Finanzierungsform interessiert, sollte man aber nicht gleich alles auf eine Karte setzen (was natürlich nicht nur hier gilt) und sich die Sache erst einmal langsam und näher ansehen.
Natürlich sind bei diesen Immobilienprojekte auch Risken (bis zum Totalausfall) vorhanden - die Zinsen bei diesen Anbietern sind jedenfalls in der Regel klar über den Anleihezinsen von etablierten Immounternehmenen. Wiewohl hier oft auch langjährige Projektträger agieren - idealerweise vor dem Investment sich darüber ein wenig schlau machen, wem man hier sein Geld anvertraut.
Der Boom am Immomarkt wird wohl noch nicht so rasch in Richtung Blase gehen wie dies einst in den USA der Fall war, bei kürzeren Laufzeiten muss man sich vielleicht sogar weniger Sorgen machen als bei langfristigen Staatsanleihen vieler Eurozonen-Länder...
Wie auch immer: Bei Interesse einfach bei den u.g. Portalen einmal ein paar Projekte ansehen bzw. ab und an wieder vorbeisehen. Gut möglich, dass auch in Österreich das Immobiliencrowdinvesting schon bald abhebt...
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2016