Die Schwarmfinanzierung boomt auch 2016 in Österreich: Rund 19 Millionen Euro können die 11 seitens Geldmarie erfassten und transparenten (einsichtigen) Crowdinvesting-Portale Österreichs 2016 erfolgreich aufstellen - im (schon guten) Vorjahr waren es noch 8 Millionen. (Korrektur/Nachtrag 2.1.2017: Nachdem einige schon fix finanzierte Projekte ins Jahr 2017 verlängert wurden, liegt die Gesamtsumme nunmehr bei 17,61 Mio. Euro, 57 Projekte wurden seitens der erfassten Portale erfolgreich umgesetzt).
Einerseits hat sich das im Vorjahr in Kraft tretende Alternativfinanzierungsgesetz (Crowdinvesting bis 1,5 Mio. nur mit Info-Blatt gemäß WKO möglich, bis 5 Mio. "Prospektpflicht light") positiv ausgewirkt und hat gleich einige "Riesenfundings" bewirkt, andererseits helfen nunmehr auch die äußerst niedrigen Zinsen mit und lassen Anleger auch ein wenig Risiko eingehen.
Gerade das scheinbar eher risikolose Crowdinvesting in Immobilien boomte 2016 hervorragend und wird wohl auch 2017 neue Anleger locken.
Aber auch bekanntere Unternehmen bzw. Sportklubs (Rapid, Austria, Gasteiner Bergbahnen) trugen 2016 zur neuen Rekordsumme bei - Crowdinvesting wird wohl auch bei Mittelstandsunternehmen immer häufiger ankommen.
Hinzu kommt auch noch, dass sich die Anzahl der Portale in Sachen Crowdinvesting auch 2016 deutlich erhöht hat - nunmehr sind schon 11 Portale (die 3 Rocket-Portale werden hier als ein Portal gezählt) online, Nr. 12 werden wir demnächst vorstellen.
Die genannten 19 Millionen für 2016 können sich übrigens ob noch ausstehender Zeit (vielleicht kommt ja noch ein "Kracher-Projekt") und eventueller Verlängerung von Fundings ins Jahr 2017 zwar noch leicht ändern, im Dezember ist in der Regel aber nicht mehr so viel los - bei im Dezember 2016 (wahrscheinlich) auslaufenden Fundings haben wir eine Schätzung vorgenommen.
Auch 2016 hat sich das Ranking der Top-Portale nicht geändert - einige Neulinge könnten dieses Ranking aber 2017 schon etwas durcheinander bringen:
Nr. 1 ist 2016 abermals CONDA mit stolzen 7,7 Mio. für Kampagnen, welche 2016 finalisiert werden konnten (oder noch auslaufen). Schon im Vorjahr lag CONDA mit 2,7 Mio. Euro vorne, vielleicht knackt man ja 2017 erstmals die 10-Millionen-Grenze. Hightlights waren 2016 z.B. 2 Mio. für den SK Rapid (1 Mio. schon 2015 fix finanziert), über 600.000 Euro für den Beerjet, 1,5 Mio. Euro für die Wiener Austria oder 730.000 Euro für neovoltaic.
Auch ein ausgezeichnetes Jahr gab es 2016 für die "Rockets": GREEN ROCKET, HOME ROCKET und das neue LION ROCKET kommen auf ca. 6 Millionen Euro und haben damit das Vorjahresresultat (2,4 Mio. Euro) fast verdreifacht. Bei den Rockets waren insbesondere die Immobilienfundings via HOME ROCKET sehr erfolgreich - viele Fundings über 500.000 Euro und ein Funding sogar mit einer Million (Brauquartier Graz-Puntigam).
Lange nicht gut lief es 2016 für 1000x1000.at. Das gerade in Rekordtempo finalisierte Funding für die Gasteiner Bergbahnen brachte aber in nur 3 Tagen sensationelle 1,5 Mio. Euro ein (gut möglich, dass hier noch die eine oder andere Tranche nachfolgt), was die Jahressumme auf 2,1 Mio. erhöhte - mehr als man in den vorangegangenen 3 Jahre insgesamt erlöste.
Aufsteiger des Jahres ist das im Februar gestartete dagobertinvest: Ca. 1 Million im ersten Jahr mit Immobilienfundings ist ein sehr gelungener Start!
Dahinter wird sich das auch sehr stark gestartete IMMOFUNDING (seit Mittel 2016 dabei) mit ca. 650.000 Euro einreihen, auf die gleiche Summe kommt 2016 auch Rendity, welches ganz toll ins Jahr gestartet ist, seit Mai 2016 aber kein Projekt mehr online gestellt hat.
Es folgt dann dasErtragReich mit rund 450.000 Euro (leichter Rückgang zum Vorjahr) und etwas über 400.000 Euro hat auch das neue Portal evercrowd im 1. Jahr gesammelt.
Mit rund 100.000 Euro wird auch firstcap das erste Projekt (Zooblitz) erfolgreich abschließen - bei fristcap.eu wird fleißig mit CONDA kooperiert, da fällt die Zuordnung der Projekte auf den ersten Blick nicht leicht, uns wurde aber versprochen, dass wir hier entsprechende Infos bekommen, was wem zuzurechnen ist.
Regionalfunding konnte 2016 noch kein Projekt finalisieren, hat aber aktuell zumindest ein Projekt am Start, bei crowd capital war es 2016 ganzjährig finster.
Primär gilt es zu sagen, dass es dieser Tage gar nicht mehr so leicht ist, den Überblick über die Portale und Projekte zu wahren: Die Aufzeichnungen werden ob der noch immer steigenden Anzahl immer zeitintensiver. Viel Arbeit - aber sehr fein, dass sich hier viel tut!
Früher oder später wird es diesbezüglich wohl zu einer Marktbereinigung kommen (das eine oder andere Portal wird verschwinden) - 2017 wird aber trotzdem wieder ein Zuwachsjahr beim Crowdfunding werden.
Wiewohl sich die einstige Dynamik im 2. Halbjahr 2016 schon etwas abgeschwächt hat - das Angebot an Projekten ist nach wie vor hoch und wohl noch zu steigern. 25 Millionen für 2017 sind eine erste (noch vorsichtige) Schätzung.
Auch die weiter niedrigen Zinsen werden insbesondere dem Immobilienfunding 2017 sehr hoche Zuwächse bringen. In den nächsten Jahren werden aber da und dort sich die Pleiten von via Crowdinvesting finanzierten Start-Up's mehren (ein paar gab es ja schon, auch 2016), das wird die Dynamik natürlich etwas einbremsen. Derzeit stehen die Zeichen aber noch auf "Vollgas".
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Geldmarie-Linktipps - Crowdinvesting-Portale in Österreich:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2016