Ein wenig gewundert hat sich die Geldmarie anlässlich eines jüngst in der ZIB 3 ausgestrahlten Beitrages über den Euro-Bus der OeNB (Nationalbank): Wurde da doch tatsächlich behauptet, ein Sammeln der am 20.4.2018 ungültig werdenden 500 Schilling-Banknoten Otto Wagner (1985) sowie 1000 Schilling Erwin Schrödinger (1983) wäre sinnlos. Ein Vergleich mit Kronen oder Gulden wurde auch herangezogen - die wären ja ob der hohen Auflagen nun auch nichts mehr wert. Eine Aussage, die nur sehr eingeschränkt stimmt.
Ja, es ist schon korrekt, dass man die vorletzten Banknoten der 500- und 1000-Schilling-Serien nur noch bis 20.4.2018 bei der Österreichischen Nationanlbank, deren Zweigstellen oder beim Euro-Bus umgetauscht werden können. Versilbern kann man diese Banknoten aber auch deutlich später noch...
Denn der Sammlermarkt für solche Banknoten ist SEHR WOHL schon jetzt durchaus interessant, insbesondere wenn es sich um gut bis sehr gut erhaltene Geldscheine handelt: So werden für den Otto-Wagner-Fünfhunderter auf Ebay zwischen 35 und 82 Euro gezahlt, für den Schrödinger-Tausender sind es 71 bis 161 Euro!
Gut erhaltene Schilling-Geldscheine können somit sogar außerhalb der OeNB zu (oft mehr) Geld gemacht werden - und ob diese beiden Banknoten nach Ablauf der Präklusivfrist (20.4.2018) dann deutlich niedriger gehandelt werden, ist aus aktueller Sicht noch nicht zu beurteilen.
Auch wenn vom 500er mit Otto Wagner aus dem Jahr 1985 (bis 1997 im Umlauf) zum Jahresultimo noch 663.420 Stück im Umlauf waren - sehr viele Banknoten davon werden wohl nie wieder auftauchen (z.B. irgendwo in Möbel versteckt worden und in der Müllverbrennung gelandet etc.). Selbiges gilt auch für den Tausender mit Erwin Schrödinger (1983-1997 im Umlauf, knapp über 1,1 Mio. Stück noch nicht zur Nationalbank zurückgekehrt.
Natürlich wird sich bei beiden Banknoten nach dem 20.4.2018 die Marktlage ändern (mehr Angebot, da man spät gefundene Banknoten nur noch an Sammler verkaufen kann) - aber schöne Stücke der 500 Schilling-Banknote mit Josef Ressel oder des 1000-Schilling-Scheines mit Berta von Suttner bringen auch noch Geld ein, wiewohl diese Banknoten länger im Umlauf waren als die jüngeren Geldscheine, denen es nun an den Kragen geht.
Banknotensammler werden sich ohnehin nicht von ihren Scheinen trennen (es sei denn, sie haben solche bündelweise...), wer aktuell betroffene 500er oder 1.000er zu Euro konvertieren möchte, sollte -gerade bei gut erhaltenen Scheinen- z.B. einmal bei Ebay vorbeisehen. Im Normalfall gibt es da mehr Ertrag, als bei der OeNB. Nur beschädigte bzw. verschmutzte Noten wechselt man lieber bei der Nationalbank.
So Sie Banknoten der letzten Schilling-Schein-Generation loswerden wollen, sollten Sie auch zuerst einmal bei Ebay & Co. vorbeisehen: Auch hier liegen (insbesondere bei Banknoten mit höheren Nominalwerten) die Preise deutlich über dem Euro-Gegenwert! Einig bei den 20-Schilling-, 50-Schilling- und 100-Schilling-Geldscheinen zahlt sich der Zweitmarkt nicht wirklich aus, zu hoch waren die Auflagen dieser Banknoten, zu gering ist darob hier das Sammlerinteresse.
Nachdem man die letzte Generation der Schilling-Geldscheine (und Münzen) aber ohnehin unbeschränkt in Euronen wechseln kann/darf, besteht hier sowieso kein Handlungsbedarf.
Im Gegenteil: Mit einem Restumlauf von rund 113.000 Stück ist der Mozart-5000er (1988) schon jetzt eine teure Rarität, der Rosa-Mayreder-500er (1997) ist mit 358.000 Stück zum letzten Jahreswechsel auch sehr gefragt, selbiges gilt auch für den Karl-Landsteiner-1000er (auch 1997), der mit 479.000 Stück auch die Sammlerherzen höher schlagen lässt. So diese Banknoten nicht verschmutzt bzw. beschädigt sind, darf man schon auf einen netten Aufschlag auf den Nominalwert hoffen.
Wer sich über zuletzt gezahlte Preise alter Banknoten informieren möchte, findet in der Rubrik Papiergeld Österreich nette Basisinfos und jede Menge (tatsächlich gezahlte) Preise für alle Banknoten der 2. Republik. Aber auch ältere Banknoten (Gulden, Kronen, Schilling, Reichsmark, Allierte Militärbehörde) finden Sie auf den Seiten der Geldmarie - zum Großteil auch mit Preisinfos!
So also irgendwo noch alte Banknoten/Geldscheine herumliegen: Gleich nachsehen, oft ist das dann gar nicht unerfreulich...
Ad hoc-Meldung - Juli 2017