Dagobert Duck sammelt Scheine und Münzen (Taler) ja bekanntlich im Geldspeicher. Geldscheine in Eurowährung sollte man aber lieber zur Bank seines Vertrauens zur (hoffentlich erfolgreichen) Vermehrung bringen bzw. dann selbst erfolgreich anlegen.
Beim Euro kann man nämlich ziemlich sicher sein, dass die derzeit geltenden Banknoten so rasch keinen Sammlerwert haben werden - auch bei zukünftigen Ausgaben oder bei selteneren Scheinen (500er) ist die Verbreitung wohl einfach zu groß. Hier übrigens die Infos zu den aktuellen Euroscheinen.
Sammler von Banknoten interessieren sich aber ohnehin fast nur für ältere Geldscheine - in Österreich vorwiegend in den Währungen Gulden, Kronen, Reichsmark und Schilling.
Und da gibt es schon alleine in Österreich eine ganze Menge Geldscheine - oder auch "Zahlungspapier", "Banco-Zettel", "Einlösungs-Schein", "Anticipations-Schein", "Staatsnote" etc., wie das Papiergeld in der Kaiserzeit genannt wurde.
Auch Notgeld gab es in der Vergangenheit en masse - angeblich sind über 60.000 unterschiedliche Notgeldscheine bekannt. Auch gab es (schon in Schillingwährung) Geld der Allierten Militärbehörde - welches in besetzten Zonen Österreichs die Reichsmark ablöste.
Bei Banknoten aus Österrreich gilt in der Regel folgende Formel: Je älter die Banknote und je höher der Nennwert des Geldscheines, desto größer sein Sammlerwert. Ausnahmen bestätigen allerdings auch diese Regel vielfach (siehe weiter unten)...
Sehr relevant ist natürlich der Zustand der Banknoten - im Umlauf gewesene Banknoten sind in der Regel eher schlecht erhalten und erzielen geringere Preise als gleich nach deren Ausgabe gehortete (versteckte, vergessene, verlorene?) und nicht zerknitterte/beschmutzte Banknoten.
Geldscheine aus der Kaiserzeit sind fallweise sogar einige tausend Euro wert - nur bekommt man diese fast nur noch in engen Sammlerkreisen zu sehen.
So Sie alte Banknoten in Mengen finden, vererbt bekommen etc., sollten Sie primär einmal den aktuellen Sammlerwert dieser Scheine erkunden.
Das Internet erleichtert bei populärem Papiergeld die Suche: Einfach bei Ebay den entsprechenden Schein suchen und die Auktionsergebnisse beobachten.
Während bei 1,2,10,20,100 oder 1000-Kronen Scheinen von 1922 die Enttäuschung eher groß sein wird (wie auch bei den sehr häufigen 1 oder 2-Kronen-Scheinen aus 1916 oder 1917, könnten 100 Kronen von 1902 oder noch ältere Scheine viel Freude bereiten. Finden Sie den entsprechenden Geldschein nicht im Internet angeboten, so ist das oft durchaus ein positives Zeichen: Es könnte sich um eine seltene Banknote handeln.
Wenn Sie sich über den Sammlerwert von Geldscheinen ein genaueres Bild machen wollen, werden Sie über Fachliteratur nicht hinwegkommen. Der "Katalog der österreichischen Banknoten ab 1759" von Johann Kodnar und Andreas Künstner ist hier ein einschlägig bekanntes Meisterwerk über heimische Banknoten. Aber auch der Ankauf eines Austria Netto Katalog mit Münzen und Banknoten sollte einigermaßen Klarheit über den Wert Ihrer Banknoten bringen.
Besonders begehrte Geldscheine sollten Sie aber nicht online verkaufen - hier sind Sammlerbörsen (siehe Linktipps) oder einschlägige Auktionshäuser wohl die bessere Wahl - bei teuren Banknoten möchte sich der Käufer wohl auch die Banknote vor Gebotsabgabe genau ansehen können.
Einen Überblick über die Geldscheine in Kronen- oder Guldenwährung sowie dafür bezahlte Auktionspreise finden Sie hier: Banknoten Gulden und Kronen, hier gibt es auch noch Infos und Preise zu: Banknoten Schilling und Reichsmark von 1924-1944
Schillingscheine gibt es bereits seit 1924 (10.000 Kronen = ein Schilling). Fast sämtliche Schillingscheine vor dem 2. Weltkrieg sind begehrte Sammlerstücke. Auch die Banknoten aus dem 3. Reich (Ostmark) sind durchaus gefragt - selbiges gilt auch für die Ausgaben der "Allierten Militärbehörde" von 1944.
Aber auch einige Schilling-Banknoten aus der 2. Republik sind schon begehrte Sammlerstücke und erzielen sensationelle Preise:
So sind z.B. 1.000-Schilling-Scheine aus 1945, 50 Schilling-Scheine aus 1945, 100 Schilling-Scheine aus 1945 oder 1.000 Schilling-Scheine aus 1947 absolut gefragt.
Aber auch der 500-Schilling-Schein aus 1953 (Motiv: Wagner Jauregg), der Tausender aus 1954 (Anton Bruckner) oder der Tausender aus 1961 (Viktor Kaplan) ergeben oft mehrere hundert Euro Erlös.
Beim 1000-Schilling-Schein aus 1961 (Viktor Kaplan) gibt es 2 Varianten. Der erste Kaplan-1000er (welcher den Anton-Bruckner-Tausender ersetzen sollte) war aufgrund des Motives (Viktor Kaplan) und der Größe (150x75 mm) sehr leicht mit dem Johann-Strauss-Hunderter (aus 1960) zu verwechseln.
Aufgrund dieser Verwechslungsgefahr wurde der "kleine Viktor-Kaplan-1000-Schilling-Schein" ein paar Monate nach der Ausgabe auch gleich wieder eingezogen und durch einen größeren Viktor-Kaplan-Tausender (Größe: 160x84 mm) ersetzt.
Nachdem man sich 1961 einen Tausend-Schilling-Schein aber nicht so einfach auf die Seite legte, gingen fast alle "kleinen Kaplan-Tausender" wieder zurück zur Nationalbank und wurden durch die größere Ausgabe ersetzt. Der kleine Kaplan-Tausender wurde aber Jahre später zu begehrtesten Schilling-Banknote der 2. Republik und ist (allerdings nur sehr selten angeboten) dieser Tage nur noch um mehrere Tausend Euro zu haben.
So Sie noch Banknoten der letzten Schilling-Serie besitzen (oder finden), können Sie diese bei der ÖNB (Nationalbank) jederzeit (und unbefristet) in Euro umtauschen. Insgesamt waren per 31.12.2023 noch Banknoten und Münzen im Gegenwert von ca. 497 Mio. Euro im Umlauf, was einen "ruhenden" Schillingbestand von immerhin 6,8 Milliarden Schilling ergibt. Dieser Wert fällt nur noch sehr langsam.
Hier inklusive auch die zuletzt gültigen Schilling- und Groschenmünzen, von denen per Ende Dezember 2023 noch ca. 3,64 Milliarden Stück im Umlauf waren.
Vom 20-Schilling-Schein mit Moritz M. Daffinger fanden per 31.12.2023 noch 25,12 Mio. Stück nicht den Weg zur Nationalbank. Vom Fünfziger mit Sigmund Freud waren noch 6,85 Mio. Stück im Umlauf, vom Hunderter mit Eugen Böhm von Bawerk 10,64 Mio. Stück, vom Fünfhunderter mit Rosa Mayreder fehlten noch exakt 342.537 Stück, der Karl-Landsteiner-Tausender war noch 437.350 mal im Umlauf und von der 5000-Schilling-Banknote mit Wolfgang Amadeus Mozart fehlten der Nationalbank noch immerhin 98.546 Stück.
Daffinger, Freud und Böhm von Bawerk werden wohl keine echten Klassiker - beim Mayreder-Fünfhunderter und beim Landsteiner-Tausender sieht das (siehe unten) aber schon ganz anders aus - hier wird für schön erhaltene Noten schon heute deutlich mehr als der Nominalwert bezahlt.
Auch dem "Mozart" (5000-Schilling-Schein) ist schon eine nette Wertsteigerung gelungen - hier war wohl auch die seinerzeitige Versuchung, den Schein gegen Euros zu tauschen wohl am größten und Fünftausender waren auch sehr wenig im Umlauf. Schöne Banknoten mit Mayreder, Landsteiner oder Mozart sollte man aber keinesfalls zum Nominalwert umtauschen - auf Ebay & Co. zahlt man dafür deutlich mehr (siehe unten). Insbesondere bankfrische Noten (noch nicht im Umlauf gewesen bzw. keine Umlaufspuren) werden deutlich über dem Nominalwert gehandelt!
Interessant aber jedenfalls, wieviele Banknoten bisweilen nicht zurückgebracht wurden. Sammler, Schilling-Hardliner, (zu) gute Verstecke, Diebesbeute, Nostalgie, Brand und wohl auch viele unbekannte Einzelschicksale sind hier wohl hinter den vermissten Geldscheinen zu vermuten.
So Sie noch einen der mit dem Bildnis von Otto Wagner (Ausgabe 1985) haben bzw. noch einen Schrödinger-Tausender (Ausgabe 1983) besitzen, so sind diese seit 20.4.2018 leider außer Kraft gesetzt und haben nur noch Sammlerwert. Bei wirklich perfekten (unzirkulierten) Stücken liegt dieser aber nach wie vor um bzw. über dem Nominalwert!
Auch ältere Schilling-Banknoten werden von der ÖNB nicht mehr gewechselt - diesbezüglich bleibt Ihnen ebenfalls nur noch der Sammlermarkt.
Was oft gar kein Schaden ist - sehr viele Schilling-Geldscheine der 2. Republik werden oft über Nominale gehandelt - auch der oben genannte Schrödinger-Tausender und der Otto-Wagner-Fünfhunderter erzielten zumeist schon interessante Auktionsergebnisse, wurden dann aber nach dem Präklusivtermin vorerst einmal deutlich günstiger.
Der optische Zustand der Banknoten sollte jedenfalls gut bis ausgezeichnet sein. Selbst die letztgültige Serie österreichischer Banknoten erzielt (gute bzw. perfekte Erhaltung vorausgesetzt) bei Auktionen zumeist mehr als den Nominalwert. Einfach unten in der Liste einmal nachsehen...
So Sie eine Auffrischung in Sachen Motiven auf Schilling-Banknoten jüngeren Baujahrs benötigen, finden Sie hier die entspechende Rubrik: Banknoten Schilling
Dass auch noch Schilling-Geldscheine (ab 1945) durchaus interessante Auktionsergebnisse bei Ebay einbringen bzw. außer Kraft gesetzte Banknoten nicht wirklich wertlos sind, sei hier mit ein paar Beispielen von bei Ebay erzielten Auktionsergebnissen aus den letzten Jahren (wird laufend um neue Auktionen ergänzt) verdeutlicht:
Man sieht deutlich: Bei gleichartigen Geldscheinen ist die Erhaltung der Banknote für den erzielten Preis sehr relevant. Nicht gefaltete bzw. saubere und farbechte Geldscheine (bankfrische, unzirkulierte Noten) erzielen wesentlich bessere Ergebnisse als zerknitterte bzw. schmutzige Scheine sowie Banknoten, welche deutliche Umlaufspuren aufweisen.
Beachten Sie bitte auch, dass es bei einigen Banknoten auch eine 2. Auflage gab - die Auktionsergebnisse von erster und zweiter Auflage eines Geldscheines können oft sehr unterschiedlich ausfallen. Auch Druckplatten wurden ab und an korrigiert (berichtigt) - was gleichfalls zu unterschiedlichen Preisen ähnlicher Banknoten führt. Darüber hinaus kann es auch unterschiedliche Farben gleicher Noten sowie auch verschiedene Längen bei den Zahlen (Nummern der Banknote) geben.
Genauere Informationen zu den jeweiligen Ausgaben können Sie sich beim Geldscheinspezialisten unten (Linktipps) holen.
Geldmarie-Linktipps: