Auch 2019 sind beim Crowdinvesting in Österreich die Rekorde wieder nur so gepurzelt. Nach 39,3 Mio. Euro im Jahr 2018 (verteilt auf 120 erfolgreiche Finanzierungensprojekte) wurden 2019 schon 142 erfolgreiche Fundings im Gesamtvolumen von 66,40 Millionen Euro finalisiert.
Und diese Zahlen sind "nur" die Zahlen von österreichischen Crowdinvestingportalen, deren Fundings auch laufend einsehbar sind!
Waren es 2017 noch rund 50% der Gesamtsumme der Crowdinvestings, welche dem Crowdinvesting in Immobilien zuzurechnen sind, stieg dieser Prozentsatz 2018 schon auf 73% an. 2019 waren es gar schon fast 82% der erfolgreichen Fundings, die in "Betongold" flossen.
108 von 142 erfolgreichen Fundings waren der Immobilienfinanzierung gewidmet - und ob Zinssätzen von 6 bis 8 Prozent bei Laufzeiten von 12 Monaten bis 2, 3 oder 4 Jahren ist der Zuwachs an Investoren nicht verwunderlich - wiewohl natürlich immer wieder darauf hinzuweisen ist, dass es sich hier keinesfalls um eine risikofreie bzw. risikoarme Anlage handelt!
Ob der anhaltenden Niedrigzinsen für Sparer ist aber auch 2020 damit zu rechnen, dass die Crowdinvestingbranche (insbesondere die Immobilienportale) weiter boomt - einzig eine Vielzahl von Ausfällen von Immobilienfinanzierungen könnte den Boom bremsen bzw. stoppen. 2020 muss man aber wohl jedenfalls mit den ersten Ausfällen rechnen - das eine oder andere Projekt ist laut unseren Informationen schon in Schieflage, wie rentabel diese Anlageform a la longue wirklich ist, kann man wohl erst in 2-3 Jahren statistisch seriös beantworten.
Jedenfalls gilt: Nicht alles auf 1 Projekt setzen, verteilen Sie lieber kleinere Beträge auf mehrere Projekte - eine breite Streuung lässt dann den einen oder anderen Ausfall (und der kommt früher oder später sicher) leichter verkraften.
2019 hat sich bei der Rangliste der erfolgreichsten Portale nicht viel getan - einzig die Umsätze der 3 Top-Portale sind deutlich gestiegen, das Ranking blieb unverändert:
Stolze 24,01 Mio. Euro (14,54 anno 2018) sammelten die Grazer Rockets (Green Rocket, Home Rocket, Lion Rocket) im Jahr 2019 auf 3 Portalen für erfolgreich beendete Fundings ein, 41 Fundings sorgten für diese neue Rekordsumme. Und da sind aktuell noch laufende Fundings (darunter 2 Großfundings mit langer Fundingzeit) mit bisweilen 6,5 gesammelten Millionen noch gar nicht dabei...
Auf Platz 2 landete auch 2019 wieder dagobertinvest. dagobertinvest bietet ausschließlich Immobilien-Crowdinvestings an und hat 2019 mittels 46 Projekten 19,86 Mio. Euro (2018: 12,37 Mio.) erfolgreich lukriert - als Einzelportal betrachtet ist dies wieder die höchste Summe.
Klarer Dritter auch 2019 wiederum Rendity: Nach 5,4 Millionen im Jahr 2018 gelang dem Immobilien-Crowdinvestingportal 2019 eine beachtliche Steigerung auf 14,34 Mio. Euro - die Projektanzahl wurde von 8 auf 24 Projekte verdreifacht!
Auch noch im "Club der Crowdinvestingmillionäre": Conda mit 10 Projekten, welche 2,68 Mio. Euro einbrachten sowie Immofunding mit 4 Projekten, welche ein Volumen von 2,27 Mio. Euro ergaben.
Weiters erfolgreich Projekte finalisieren konnten 2019 folgende Portale: Crowd4Energy + Crowd4Climate, Betongold, Crowdfunding für Gemeinwohl, Reval, dasErtragreich sowie linvesto (2019 gestartet, aber auch gleich wieder verschwunden...).
Auch 2020 wird das Immobilien-Crowdinvesting wiederum für 80 bis 85% der Gesamtsumme sorgen. Läuft die Branche weiterhin einigermaßen krisenfrei, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Gesamtsumme 2020 schon über 100 Mio. Euro klettern könnte.
Während das klassische Unternehmens-Crowdinvesting schon seit 2-3 Jahren seinen Boden gefunden hat, ist beim Immobiliencrowdinvesting wohl noch viel Platz nach oben: Aber auch nur, wenn die Ausfallsrate nicht zu hoch ist. Erste Ausfälle wird es wohl schon 2020 zu vermelden geben - ob dann die "Zinsengeier" (die nur auf die hohen Zinsen blicken, nicht aber auf das vorhandene Risiko) noch on board bleiben, bleibt abzuwarten.
Wenn von 100 Projekten beim Immo-Crowdinvesting nur 2-3 gänzlich ausfallen, bleibt die Finanzierungsform weiterhin eine interessante Alternative.
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Ad hoc-Meldung - Jänner 2020