Auch bei den Edelmetallhändlern kehrt derzeit so etwas wie Normalität ein: Als im März ob der Corona-Welle die Läden online sowie auch vor Ort noch gestürmt wurden, waren viele Warengruppen (insbesondere Goldbarren, aber auch Silber und Platin) häufig und lange ausverkauft. Dieser Tage kriegt man bei der Münze Österreich und auch bei den meisten anderen Händlern schon wieder fast alle Edelmetalle.
Die Nachfrage nach physischen Edelmetallen ist natürlich auch an den Warenbörsen nicht spurlos vorübergegangen. Ein starkes Auf und Ab war zu beobachten - welches nun nach ca. 3 Monaten Corona-Hochzeit zu deutlichen Unterschieden in den jeweiligen Notierungen der Edelmetalle geführt hat:
Der Goldpreis liegt derzeit bei 1.719 Dollar bzw. 1.534 Euro pro Unze und hat sich im letzten Monat etwas beruhigt. Im Monatsvergleich ist dies auf Dollarbasis ein kleines Plus von ca. 1,5%, auf Eurobasis ein Minus von einem Prozent.
Im 3-Monats-Vergleich hat Gold aber durchaus zugelegt: Sowohl in Euro als auch in Dollar beträgt das Plus derzeit ca. 5 Prozent. Auf Jahresbasis sind dies gar 30% (Dollar) bzw. 31% (Euro).
Sehr wild entwickelte sich der Kurs für Palladium: Das in der Industrie zuletzt sehr gefragte Material kostet aktuell 1.977 Dollar bzw. 1.764 Euro pro Unze und liegt damit um 6% (Dollar) bzw. 4% (Euro) höher als noch vor einem Monat. Ob der industriellen Bedeutung gab es aber mit Corona eine kräftige Watschn und im 3-Monats-Vergleich liegt der Palladium-Kurs um 22% tiefer. Vergleicht man allerdings die Kurse mit dem Juni des Vorjahres, so ist Palladium mit einem Plus von 48% (Dollar) bzw. 49% (Euro) noch immer der "Edelmetallking".
Im Schatten von Palladium liegt derzeit Platin, welches man an den Warenbörsen derzeit um 838 Dollar bzw. 748 Euro pro Unze erwerben kann. Im Monatsvergleich ein Plus von 10% auf Dollarbasis, immerhin noch 8% sind es auf Eurobasis. Auch Platin hat im 3-Monats-Vergleich 4% verloren, auf Jahresbasis ist das Plus von 4% eher unspektakulär.
Erstaunlich hingegen die Entwicklung von Silber: Mit aktuellen 17,86 Dollar bzw. 15,94 Euro pro Unze Silber hat man im letzten Monat fette 22% zugewonnen (Dollar), auf Eurobasis sind es immerhin noch 20%. Mit einem 3-Monats-Plus von 13% hat sich Silber von den 4 meistgehandelten Edelmetallen bisweilen sehr krisenresistent gezeigt (trotz zwischenzeitlicher Katastrophennotierungen von 12 Dollar Mitte März) und liegt nun auch auf Jahresbasis bei einem Plus von 21% (Dollar) bzw. 22% (Euro).
Gut möglich, dass nun im Edelmetallhandel etwas Zeit zum Verschnaufen kommt. Dies hängt natürlich sehr wohl von den weltweiten Entwicklungen in Sachen Corona-Pandemie ab - und noch mehr, ob es eine 2. Welle geben wird. Bezüglich Wirtschaftsdaten muss man sich wohl 2020 (und vielleicht auch noch 2021) auf grausliche Nachrichten einstellen - Goldpreise von 4.000 Dollar etc. sind aber wohl deutlich zu optimistisch geschätzt. Wobei diese Schätzungen zumeist ohnehin Menschen aus der Goldbranche abgegen...
Ein paar Prozent des Vermögens (5-10% werden hier sehr gerne empfohlen) in Gold zu stecken, ist aber wohl weiterhin eine klassische "Vermögensversicherung". Starke Rückschläge bei Gold und Co. sind jedenfalls derzeit kaum zu erwarten - vielleicht ist ja die aktuelle Ruhephase sogar eine gute gelegenheit, noch etwas nachzudotieren.
Die heutigen Verkaufspreise (Mittwoch, 3.6.2020, goldsilbershop.de) von beliebten Gold- und Silberwaren bzw. Platin und Palladium:
Letzte Entwicklung im Monatsvergleich: Silber stark steigend, Platin und Palladium steigend, Gold stabil.
Hier finden Sie den aktuellen Goldpreis sowie den aktuellen Silberpreis.