Geld von der Crowd für Start-Ups und Immobilienprojekte fließt in Österreich Anfang 2021 so zahlreich wie noch nie! Stolze 38,79 Mio. Euro haben die transparenten heimischen Crowdinvestingportale in den ersten 3 Monaten 2021 eingesammelt, 59 Projekte wurden damit erfolreich finanziert.
Mit den fast 39 Millionen hat man nach 3 Monaten schon das Jahresergebnis von 2017 übertroffen und es scheint damit wohl ziemlich fix, dass auch die 100-Mio-Euro-Grenze (=Jahressumme) im 3. bzw. spätestens im 4. Quartal 2021 fallen wird. Die fast 80 Millionen aus dem Rekord-Vorjahr sind wohl auch dann locker zu übertreffen, so die üblen Nachrichten (z.B. aus der Immobilienbranche) zunehmen.
Im 1. Quartal 2021 war auch ein durchaus auffälliger Trend zu beobachten: War es in den letzten Jahren das Immobiliencrowdinvesting (welches nach wie vor gut läuft), welches für starke Zuwächse sorgte, so lebt nun auch das Start-Up-Crowdinvesting wieder deutlich auf. Vielleicht ist dies ja auch den derzeit sehr vorsichtigen Banken zu verdanken...
Insbesondere "grüne" Projekte in Sachen Energie oder Nachhaltigkeit, aber auch Technikunternehmen sind immer häufiger am Crowdinvesting-Start und erhalten auch ausreichend Geld von der Crowd.
Lag der Anteil des Immobiliencrowdinvestings 2020 noch bei 87 Prozent, sind es nach den ersten 3 Monaten 2021 (trotz höherer Fundingsummen) nur noch 80%.
Aber auch das Immobiliencrowdinvesting brummt (trotz einiger dunklen Wolken am Horizont) weiterhin: Alternative Anlageformen sind ob niedriger Zinsen bzw. überteuerter Aktienmärkte nach wie vor stark gesucht.
Je höher die Zinsen beim Immobiliencrowdinvesting und desto kürzer die Laufzeiten eines neuen Immo-Projektes, umso rascher ist dieses ausverkauft. Aber Achtung: Dass es bei Zinssätzen von 6 bis 10% auch ein hohes Ausfallsrisiko gibt und nicht jedes Immobilienprojekt zeitgerecht fertig wird bzw. Mieter oder Käufer findet, ist evident. Daher (so einem diese Anlagevariante gefällt) unbedingt breit streuen und somit in viele unterschiedliche Projekte mit kleinen (=verkraftbaren) Summen investieren!
Da die Geldmarie selber ein paar Euro testweise in viele Immo-Projekte steckt, ist mir auch nicht entgangen, dass (auch ob Covid-19) sehr viele Projekte Verzögerungen aufweisen und 2021 wohl auch die ersten Totalausfälle drohen!
Mit einer Gesamtsumme von 11,5 Mio. Euro (22 Projekte) war die Rockets Holding (Green Rocket, Lion Rocket und Home Rocket) auch im ersten Quartal wieder besonders erfolgreich und könnte (wie schon 2017-2020) wieder die höchsten Volumina einwerben.
Mit 7,85 Mio. Euro (11 Projekte) war auch Rendity sehr erfolgreich und liegt knapp vor dagobertinvest, wo 15 Projekte zu einer Gesamtsumme von 7,64 Mio. Euro führten. Das Rennen um die Nummer 1 bei den Einzelportalen bzw. beim Immobiliencrowdinvesting bleibt weiterhin ein offener Dreikampf.
Auffällig auch, dass die Maximalsummen bei den Immobilienfundings im letzten Jahr ziemlich angestiegen sind - gut wäre diesbezüglich, dass sich die Portale früher oder später auch mehr Sicherheiten geben lassen und damit vielleicht sogar (früher oder später) den Banken noch mehr Konkurrenz machen.
Ein feines Comeback lieferte Anfang 2021 auch Conda: 2015 und 2016 noch Marktführer, verliefen die nächsten Jahre wohl kaum nach Wunsch und ein Eigentumswechsel folgte. Nunmehr finden sich wieder einige Projekte auf der Plattform und im ersten Quartal wurden immerhin 1,92 Mio. Euro erfolgreich gefundet, was den klaren Platz 4 ergibt. Darüber hinaus kooperiert man auch mit anderen Immo-Crowdinvesting-Portalen.
Erfolgreiche Fundings im ersten Quartal auch bei Crowd4Climate, Recrowd, den Danube Angels sowie bei Zinsquartier.
Gegenwärtig sind 23 Fundings (davon 12 Start-Up-Fundings!) online und größtenteils auch schon über der Fundingschwelle - das 2. Quartal 2021 sieht also für die Branche auch schon wieder gut aus...
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Ad hoc-Meldung - April 2021