Der völlig sinnbefreite Angriff seitens Russland auf die Ukraine hat nicht nur die Gas-, Öl- und Kohlepreise in die Höhe gezogen (die waren ohnehin schon vorher ziemlich hoch), auch andere Rohstoffe sind in den letzten Tagen bzw. Wochen extrem teuer geworden.
Während es an den Börsen besonders involvierte Werte (z.b. Banken) dieser Tage ziemlich zerlegt, sind die populärsten Edelmetalle naturgemäß in Zeiten des Krieges ziemlich gefragt.
Erstaunlicherweise sind aber Gold, Silber, Platin und Palladium weiterhin in physischer Form leicht zu erwerben - trotz hoher Nachfrage sind auch die Kurse nur moderat gestiegen. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass sich viele Anleger schon in den letzten Jahren (Finanzkrise, Covid-19) mit physischem Gold etc. eingedeckt haben.
Die Feinunze Gold kostet aktuell an den Terminbörsen 1.922 US-Dollar bzw. 1.724 Euro. Im Monatsabstand ist das ein Plus von 6 bzw. 6,5% (Euro), auf Jahressicht ein Anstieg um 11 vzw. 19% (Euro).
Auch Silber hat sich im Goldsog nach oben bewegt und kostet derzeit 24,85 Dollar bzw. 22,27 Euro pro Unze. Das entspricht einem Monatsplus von 8%. Auf Dollarbasis liegt Silber derzeit sogar um 8% niedriger als noch vor 12 Monaten, auf Eurobasis besteht fast kein Unterschied zum Vorjahr.
Platin ist zwar im letzten Monat um 2% gestiegen und kostet derzeit 1.054 Dollar bzw. 945 Euro pro Unze, im Jahresvergleich hinkt man aber noch um 12% (Dollar) bzw. 5% (Euro) dem Vorjahresniveau hinterher.
Ziemlich explodiert ist hingegen Palladium: Vor 2 Monaten kostete hier die Unze noch 1.890 Dollar, heute sind 2.678 Dollar (bzw. 2.402 Euro) pro Unze Palladium zu zahlen. Das liegt wohl auch daran, dass Russland für rund 40% der Palladium-Erzeugung verantwortlich zeichnet.
Auch in Sachen Nickel oder Aluminium ist Russland übrigens ziemlich stark - hier könnte in Sachen Lieferketten durchaus schon bald ein wenig der Hut brennen...
Palladium wird übrigens sehr gerne in Katalysatoren für Benzinmotoren verbaut und hat hier Platin in den letzten Jahren ziemlich überflügelt - durchaus möglich, dass ein Exportverbot von Palladium für Russland bei Platin für ein Comeback sorgt.
Während man wohl schon Anfang März ziemlich sicher behaupten kann, dass das Börsenjahr 2022 kein gutes werden wird, ist bei den Edelmetallen noch alles offen. Ins (kranke?) Putin-Hirn lässt sich ja leider nicht blicken - derzeit stehen ja viele Zeichen auf einen längeren Aufenthalt in der Ukraine. Das bedeutet das schlichtweg nichts anderes als einen längeren "kalten Krieg" mit wohl noch weiteren Sankionen und Maßnahmen.
Wer da noch nicht einen kleinen Teil seines Ersparten in Gold etc. angelegt hat, kann derzeit jedenfalls noch zu halbwegs normalen Preisen einkaufen. Wiewohl man bei Edelmetallen (wie auch bei Öl oder Gas) wohl noch weniger sicher weiß wie bei Aktien, wann der richtige Kaufzeitpunkt gekommen ist.
Die heutigen Verkaufspreise (Montag, 1.3.2022, 16.10h, Münze Österreich (MÖ) bzw. Gold und Co.) von beliebten Gold- und Silberwaren bzw. Platin:
Hier finden Sie den aktuellen Goldpreis sowie den aktuellen Silberpreis.