Auch wenn klassisches Sparen mit Einlagensicherung schon länger mit Realwertverlust verbunden ist, macht es in vielen Lebenslagen durchaus Sinn, doch auf Kapitalsparbücher, Festgeld (=gebundene Einlagen online) oder Tagesgeld zu blicken. Denn: Sicher ist sicher...
Aktuell vergeht kaum ein Tag, an dem die Geldmarie nicht von Zinserhöhungen seitens Direktbanken informiert wird. Hatte man in der zurückliegenden Null- und Negativzinssatzphase den -nicht unrichtigen- Eindruck, dass Banken überhaupt keine Einlagen mehr benötigen (für bei der EZB deponiertes Geld wurden sogar "Strafzinsen" verrechnen), so überbieten sich beim Festgeld seit einigen Wochen wieder die klassischen Direktbanken.
Noch wenig Bewegung hingegen bei Sparbüchern oder beim Tagesgeld (täglich fällige Einlagen online) - aber immerhin bietet die Renault Bank direkt für täglich fällige Einlagen derzeit einen Satz von 0,8% an.
Beim Festgeld ist hingegen schon einige Bewegung nach oben zu sehen: So zahlt derzeit die Renault Bank direkt nette 1,80% für 1 Jahr Bindung - vor einigen Monaten lag hier der Bestzins noch unter 1%.
Auf 3 Jahre kriegt man via Kommunalkredit Invest aktuell sogar 2,70%, auf 5 Jahre Laufzeit bei der Renault Bank direkt sogar schon 3%.
Alles Zinssätze, die man in den letzten Jahren sogar als sehr hoch bezeichnet hätte - angesichts der Inflation von rund 10% aber natürlich mit Geldwertverlust verbunden. Und die KESt. gilt es ja auch noch abzuziehen...
Kann bzw. möchte man sein Erspartes gegenwärtig länger binden, so verlocken vielleicht die aktuellen Festgeldzinsen dazu, auch auf längere Laufzeiten (3 bis 5 Jahre oder gar länger) zu gehen.
Das kann durchaus Sinn ergeben - schließlich ist nicht zu erwarten (soweit man aktuell den Herrn Putin noch realistisch einschätzen kann), dass die Inflation auch 2023 oder 2024 noch zweistellig ist. Vielmehr werden die aktuellen Zinssatzerhöhungen die Wirtschaft bremsen bzw. sogar in die Rezession führen - und wohl schon im 1. Halbjahr 2023 inflationsbremsend wirken.
Dann werden auch die Leitzinsen wieder rasch sinken - schließlich muss man ja auch Sorge tragen, dass so mancher Staatshaushalt in Europa nicht kollabiert. Wer dann 3% fix auf 5 Jahre gebunden hat, könnte sich dann darüber freuen und mit dem Festgeld sogar mehr Zinsen lukrieren als dies in den letzten Jahren mit Anleihen möglich war.
Aber Achtung: Aktuell gibt es fast täglich Zinssatzerhöhungen beim Festgeld - und die nächste Zinssatzerhöhung der EZB dürfte im Dezember 2022 (wohl auf 2,75%) fällig sein. Das impliziert, dass in den nächsten Monaten bei den Festgeldzinsen noch etwas höhere Sätze möglich sind.
Gut möglich, dass sich im Rest des Jahres 2022 oder Anfang 2023 hier bei Laufzeiten von 3-5 Jahre Sätze von 3,5 bis 4,5% finden. Hat man höhere Spareinlagen zur Verfügung, macht das dann schon einen Unterschied...
Den Zinsauftrieb bei Festgeld kann man auch sehr gut beim deutschen Spareinlagenvermittler Weltsparen beobachten. Dort ist das Angebot an europäischen Banken deutlich größer als in Österreich - und damit auch die Konkurrenz höher bzw. folglich der Zinssatz besser.
Infos über WeltSparen (Tagesgeld und Festgeld aus Europa) sind hier zu finden: WeltSparen
Die tagesaktuellen Zinsen bei Festgeld sind auch bei unserem kleinen "Festgeldableger" (siehe Linktipp) zu finden, einen laufend aktualisierten Rechner für Festgeld und Tagesgeld gibt es hier auf der Geldmarie: Rechner Zinsen Sparen
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - November 2022