Am 31.10.2023 wird in den heimischen Banken wieder der Weltspartag gefeiert - und viele Banken starten schon diese Woche in die "Weltsparwoche". Auch 2023 wird dieses einst große Bankfest wohl eher geruhsam ablaufen - immerhin ist Sparen in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten durchaus etwas aus der Mode gekommen...
Sehr wohl macht es aber immer noch Sinn, insbesondere Kinder von der Sinnhaftigkeit des Ansparens zu erzählen. Mit diesen (plus Sparschwein) auf die Bankfiliale zu gehen (so noch eine vor Ort ist...) und dort ein Sparbuch zu eröffnen bzw. zu besparen, kann auch abseits der kleinen Weltspartagsgeschenke eine Basis von -späteren- finanziellen Erfolg sein.
Und man glaubt es nicht: 2023 gibt es sogar wieder einigermaßen interessante Zinsen für Sparer! Ganze Prozentpunkte und mehr kann man da am Sparbuch (das in den letzten Jahren oft gar nicht mehr ausgegeben wurde) lukrieren - und damit den Kinderlein auch gleich einmal das Prozentrechnen beibringen;-)
Die ganz schlauen Kids werden dann kontern: Was sind schon 3 oder 4 % Zinsen auf dem Sparbuch/Tagesgeldkonto/Festgeldkonto, wenn die Inflation aktuell bei 6% liegt? Ja, Realwertverlust (Zinsen minus KESt. minus Inflationsrate) ist dieser Tage noch bei allen sicheren Sparprodukten fix.
Und doch macht es einen Unterschied, ob Geld nun völlig unverzinst am Girokonto oder am vernachlässigten Sparbuch/Sparkonto liegt. Insbesondere bei etwas höheren Guthaben sollte man schon trachten, dass diese Gelder auch eine zeitgemäße Verzinsung erhalten.
Neben dem Sparbuch bzw. der Sparkarte für die Kids nehmen sie doch einfach auch einmal wieder eventuell noch vorhandene Sparbücher mit bzw. lassen Sie sich beraten, ob das fette Girokontoguthaben nicht doch zu Teilen auf ein Sparprodukt umgeschichtet werden kann. War es in den letzten Jahren fast egal ob 0,01% am Girokonto oder 0,05% am Sparbuch, so zahlt sich eine derartige Überlegung aktuell wieder aus!
Ein Blick auf den AK-Bankenrechner zeigt rasch: Selbst Tagesgeld (täglich fällige Einlagen) wird wieder mit halbwegs brauchbaren Zinsen verzinst: So zahlt z.B. die Renault Bank direkt 2,60% für Bestandskunden und 3,30% temporär für Neukunden. Die Santander hat immerhin 2,30% für bestehende Tagesgeldkonten, für Neukunden sind es ab 25.10.2023 auch nette 3,10%. Da zahlt sich ein Umbuchen schon ein wenig aus...
Nachdem die EZB den Leitzinssatz auf 4,50% hochgeschraubt hat, haben sich auch die Zinsen für gebundene Spareinlagen von der Nulllinie entfernt: So hat die VakifBank derzeit ein Weltspartagsangebot mit 4% fix für 1 Jahr Bindung, auf 3 Jahre sind es deren 3,75% und auf 5 Jahre 3,40%.
Beim Festgeld liegt die VakifBank mit den gleichen Sätzen wie beim Sparbuch vorne: 4% auf 12 Monate, 3,60% auf 24 Monate und 3,75% auf 3 Jahre Bindung.
Noch ein wenig höhere Zinsen gibt es beim deutschen Festgeldvermittler WeltSparen: 4,50% auf 1 Jahr Bindung, 4,45% auf 2 Jahre und 4,50% auf 3 Jahre sind dort die europäischen Topsätze.
Auch hier sieht man: Im Normalfall sind die Zinsen bei längeren Bindungen höher als für kürzere Laufzeiten. Die Banken erwarten aber früher oder später (aber ziemlich fix wohl 2024) wieder sinkende Zinsen und sind daher bei längeren Laufzeiten weiterhin vorsichtig. Glaubt man auch an 2024 wieder fallende Zinsen (bzw. auch an fallende Inflation, deren Einbremsung die Zinserhöhungen primär galten), könnte man sich jetzt oder in den nächsten Monaten noch durchaus solide Zinsen (und das auf ein paar Jahre Laufzeit) sichern.
Die Geldmarie nimmt jedenfalls jetzt einmal an, dass zum nächsten Weltspartag (Ende Oktober 2024) das Zinsniveau schon wieder niedriger ist als dieser Tage...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2023