Nachdem der heimische Wettanbieter BWIN für das Vorjahr erstmals eine Dividende ausschütten konnte und im Gesamtjahr ein solides EBIT von fast 49 Mio. Euro erzielte, konnte man äußerst optimistisch auf das Jahr 2010 blicken. Ein Kursanstieg von 15 Euro (Anfang 2009) auf 48 Euro (Mitte Jänner 2010) verdeutlichte diese Erwartungshaltung.
Nun liegen die Ergebnisse für das erste Quartal 2010 vor - und einige Anleger könnten enttäuscht sein. Die Gaming-Erträge wurden zwar um 13,2% auf 133,2 Mio. Euro gesteigert, dies war aber primär dem Kauf der italienischen "Cioco Digitale" (im 2. Halbjahr 2009) zu verdanken.
Verdient hat Bwin im abgelaufenen Quartal jedoch weniger als im Vorjahr: Das EBIT sank um 17% auf nunmehr 18,2 Mio. Euro.
Angesichts schon wesentlich härterer Zeiten (Wettverbot in den USA nach teurem Einkauf eines dort tätigen Unternehmens) und der anstehenden Fussball-WM sowie der Marktöffnung in Frankreich und neuen Plänen in Italien könnten Umsatz und Gewinn das Vorjahresergebnis noch deutlich sprengen.
Die Aktie von Bwin bleibt also eindeutig weiterhin ein Titel für Spieler - aber nicht für Zocker. Denn Bwin könnte sich in nächster Zeit nachhaltig in der Gewinnzone aufhalten und ist mit derzeit 37,23 Euro (Schlusskurs vom Dienstag) auch nicht wirklich überbewertet.
Die heute veröffentlichten Quartalsergebnisse werden aber eher keine Kaufentscheidung beeinflussen.
Ad hoc-Meldung - Mai 2010