Mit soliden Zuwächsen startete der Flughafen Wien ins neue Jahr. Das erste Quartal konnte nach dem Katastrophenquartal des Vorjahres fast nur besser werden - der Vergleich ist somit etwas relativiert.
Auch die im April durch die Vulkanasche ausfallenden Flüge (Passagierrückgang von 8%) sind im ersten Quartal noch nicht eingerechnet - im 2. Quartal könnte sich vulkanbedingt noch die eine oder andere negative Überraschung ereignen.
Das EBIT beim Flughafen Wien stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um zufriedenstellende 9% auf 27,4 Mio. an. Während die Passagierzahlen um 6,3% anstiegen (auf 3,89 Mio.) konnte der Umsatz nur um 1,3% (auf 123 Mio. Euro) gesteigert werden. Begründet wurde dieses geringere Umsatzwachstum (verglichen mit den Passagierzahlen) mit höheren Werbekosten ("Incentives") und geringeren Erlösen aus den Erträgen von Sicherheitskontrollen.
Sehr stark gestiegen ist das Frachtvolumen im ersten Quartal 2010: Um 29,8% (auf 70.391 Tonnen) wurde mehr Fracht transportiert.
Für 2010 gibt man sich trotz des Risikofaktors "Aschewolke über Europa" vorsichtig optimistisch und rechnet immer noch mit einem Passagierplus von 3%. Erst in den wichtigen Sommermonaten (in der Hauptreisezeit) wird man tatsächlich wissen, wieweit die Wirtschaftskrise sich auf Urlaubsflüge auswirkt.
Erst vor wenigen Tagen übte AUA-Chef Malanik massive Kritik an der Kooperation mit dem Flughafen-Wien-Vorstand. Nicht nur die mangelnde Gesprächsbasis wurde kritisiert - auch die Sicherheitskontrollen des Flughafen Wien seien "katastrophal lang". Eine Verstimmung in einer wichtigen Partnerschaft dient langfristig sicher nicht den Erträgen...
Um 39 Euro (gestern) scheint die Flughafen-Wien-Aktie aber derzeit ein klarer Kauf zu sein - die Dividende von 2,10 Euro im Vorjahr wird wohl auch heuer wieder gezahlt und locker erwirtschaftet. So sich die Vulkanasche über Europa nicht noch länger hält, ist für den Flughafen Wien 2010 sogar ein solides Ergebnisplus zu erwarten.
Ad hoc-Meldung - Mai 2010