Per 1.4.2010 startete der Linzer Stahlkonzern Voestalpine ins neue Geschäftsjahr - und dürfte über die Beendigung des alten Geschäftsjahres 2009/2010 durchaus froh sein. Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Stahlkonzern im Rahmen einer Weltwirtschaftskrise waren im abgelaufenen Bilanzjahr äußerst ungünstig. Und doch konnte sich die Voest Alpine im Vorjahr durchaus gut behaupten:
Einen massiver Umsatzrückgang von 27% (von 11,72 auf 8,55 Mrd. Euro) muss ein Unternehmen nämlich erst einmal erfolgreich bewältigen.
Trotz der starken Umsatzeinbußen konnte die Voestalpine ein positives EBIT von 352 Mio. Euro einfahren - wenn auch im Vorjahr noch 989 Mio. Euro erwirtschaftet wurden.
Auch der Gewinn nach Steuern brach im abgelaufenen Geschäftsjahr natürlich stark ein und landete nach 612 Mio. Euro (2008/2009) nun bei nur noch 187 Mio. Euro. Vor einem Jahr war aber noch absolut unsicher, ob man nicht heuer einen Verlust bekanntgeben muss.
Die Personalreduktion klingt da mit minus 6% fast bescheiden. Die Voestalpine scheint jedoch schon wieder längst die Talsohle erreicht zu haben und meldet für das 4. Quartal (= 1. Quartal 2010) schon wieder ausgezeichnete Zahlen.
Für das neue Geschäftsjahr erwartet die Voestalpine (vorsichtig) eine Ergebnisverbesserung. Das Konjunkturbarometer in der Stahlbranche ist für exakte Voraussagen noch zu volatil.
Die Aktie der Voestalpine hat seit April 2010 kräftig abgebaut (von 31 auf 21 Euro) - ein Kauf zu aktuellen Kursen (knapp über 22) scheint durchaus eine Überlegung wert. Dabei nicht vergessen: Die Voestalpine ist ein sehr konjunkturabhängiger Titel. Kurse von 50 bis 60 Euro (wie 2007/2008) wird es aber wohl so bald nicht mehr geben.
Ad hoc-Meldung - Juni 2010