Rechtzeitig zum Halbjahr präsentierte die FMA eine Studie zur staatlich geförderten Zukunftsvorsorge. Das 2003 mit großen Erfolgen eingeführte Pensionsvorsorgeprodukt (mit staatlicher Förderung) konnte sich im Vorjahr durchschnittlich (es gibt ja unterschiedlichste Varianten und Anbieter) um 7,8% steigern, nachdem 2008 noch ein Minus von 15,3% eingefahren wurde.
Die Anzahl der Verträge stieg im Vorjahr um solide 8,2% auf 1,45 Mio. Stück. Die Jahresprämien 2009 konnten um 6,7% auf 978 Mio. Euro gesteigert werden, das verwaltete Vermögen stieg durch die Erholung der heimischen Börse gar um 36,7% auf 3,82 Milliarden Euro an.
Durchaus gute Zahlen für die Versicherungs- und Bankenwirtschaft - für 2010 scheint aber der Himmel gar nicht so blau zu sein.
Nachdem (begünstigt durch politische Ängste im Zeichen der Finanzkrise) der Aktienanteil der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge ab 2010 nur noch 30% betragen darf (bei älteren Vertragsinhabern sogar noch weniger), könnte der Boom der Zukunftsvorsorge 2010 gewaltig gebremst werden.
Auch die Veranlagungsergebnisse sind zur Jahreshälfte 2010 wohl eher traurig - geht man davon aus, dass der Aktienanteil größtenteils in Wiener Aktien investiert war, muss man für 2010 bisweilen sogar kleine Verluste annehmen. Die Wiener Börse hat nämlich seit Jahresbeginn einige Prozente eingebüßt - der Anleihenanteil konnte das sicher nicht kompensieren.
Hier ist allerdings Geduld angesagt: Die Wiener Börse scheint derzeit durchaus unterbewertet zu sein - und die Zukunftsvorsorge läuft in den meisten Fällen noch sehr sehr lange. Auch bei 2003 abgeschlossenen Verträgen sollten man durch starke Kursgewinne der Vorjahr noch klar im Plus sein - auch gegenüber vergleichbaren Vorsorgevarianten).
Die Zukunftsvorsorge stellt sicher nach wie vor eine sehr interessante Alternative zu klassischen Privatpensionsmodellen dar - die Attraktivität hat durch den geringeren Aktienanteil aber sehr gelitten.
Darüber hinaus dürfte der Markt derzeit nicht mehr viel Zuwachs erlauben - viele Verträge müssen sogar aufgrund Arbeitslosigkeit & Co. prämienfrei gestellt werden.
Die maximale Einzahlung bei der Zukunftsvorsorge liegt 2010 übrigens bei 2.263,79 Euro - die damit maximale staatliche Förderung (einmalig pro Jahresbeitrag) liegt heuer bei 203,74 Euro (9%). Mehr Produktinformationen finden Sie hier: Staatlich geförderte Zukunftsvorsorge
Ad hoc-Meldung - Juli 2010