Positivschlagzeilen kann das umstrittene Management des Flughafen Wien derzeit gut gebrauchen. Der verpatzte Bau des Terminals Skylink sowie Streitigkeiten mit der für den Flughafenumsatz sehr bedeutenden AUA prägten zuletzt die Schlagzeilen.
Da tut es gut, im allgemeinen Aufwind der Luftfahrt mitzusegeln und gute Halbjahreszahlen hinzulegen:
Das EBIT des Flughafen Wien stieg im ersten Halbjahr (allerdings gegenüber dem sehr schwachen Vorjahreshalbjahr) um 12,7% auf 52,6 Mio. Euro an. Der Gewinn kletterte um 11,6% auf 38,1 Mio. Euro und der Umsatz erhöhte sich um 3,5% auf 253,2 Mio. Euro.
Damit lag man beim Gewinn leicht unter den Analysteneinschätzungen - der Umsatz war leicht über den Prognosen.
In Sachen Passagierzahlen konnte man ein solides Plus von 5,5% einfahren - 8,9 Mio. Passagiere im ersten Halbjahr 2010 lassen den Flughafen Wien die Jahresprognose auf +6% korrigieren. Besonders der Starke Juli (über 2 Mio. Passagiere) lassen den Flughafen Wien frohlocken.
Besonders gute Zuwächse konnte man in den Bereichen "Naher und mittlerer Osten" (+11,5%) sowie "Osteuropa" (+8%) erzielen.
Wichtigster Partner in Wien-Schwechat ist nach wie vor die seit 2009 im Besitz der Lufthansa stehende AUA, welche mit 51,4% (nach 48,7%) diesen Anteil sogar deutlich ausbauen konnte. Die Low-Cost-Carrier (wo z.B. die Konkursairline Sky-Europe wegfiel) verloren sogar Anteile am Wiener Flugkuchen und lagen im ersten Halbjahr bei 21,8% (nach 23,9%).
Die Aktien des Flughafen Wien haben sich heuer schon deutlich verbessert (von ca. 34 Euro auf zuletzt 46 Euro) - ein großer Anstieg scheint ob dieser Vorwegnahme von guten Ergebnissen heuer kaum mehr zu erwarten. Mit 46 Euro und einer Vorjahresdividende von 2,10 Euro (welche heuer locker zu halten scheint - sogar eine Erhöhung scheint wahrscheinlich) ist die Aktie aber noch keinesfalls zu teuer.
Ad hoc-Meldung - August 2010