Besitzer von Immobilienaktien hatten in den letzten Jahren ein schweres Los - die Finanzkrise beutelte nahezu alle Immobilienwerte kräftig durch und führte zu einer (negativen) Neubewertung vieler Projekte.
Auch der heimische Immobilienentwickler konnte sich da nicht entziehen - die Ostlastigkeit des Portfolios von Warimpex verschärfte sogar die Situation. Business- und Luxushotels sowie Geschäfts- und Bürogebäude waren eben ab 2008 in Polen (Schwerpunkt!), Tschechien, Ungarn oder Russland nicht unbedingt hoch bewertet.
Nach einem Verlust von 29 Mio. Euro im Jahr 2008 und einem Konzernjahresverlust von satten 87 Mio. Euro im Vorjahr dürfte nun wieder Entwarnung gegeben werden - Warimpex kehrt wieder in die Gewinnzone zurück.
Bei einem EBIT von 13,4 Mio. zum Halbjahr (Vorjahreshalbjahr: -82,6 Mio. Euro) konnte ein Periodenergebnis von 3,7 Mio. Euro (Vorjahr: -98,6 Mio. Euro) eingefahren werden. Die Umsätze konnten um 25% auf über 47 Mio. Euro gesteigert werden.
Das dürfte auch dem polnischen Pensionsfonds Aviva nicht entgangen sein - dieser erhöhte seinen Warimpex-Anteil dieser Tage auf knapp über 5 Prozent.
Hauptverantwortlich für die nunmehr wieder schwarzen Zahlen dürfte die Entwicklung auf dem Hotelmarkt sein - insbesondere Geschäftsreisen werden wieder verstärkt unternommen (auch die Zahlen bei den Fluglinien bestätigen dies). Darüber hinaus konnte Warimpex auch schon so manche getätigte Abschreibungen wieder positiv korrigieren.
Die Aktie der Warimpex teilte in den letzten Jahren das "Immofinanz-Schicksal" (allerdings waren die Schlagzeilen nicht so negativ) - und ist derzeit um knapp über 2 Euro sehr wohlfeil. Das Risiko eines Immobilienentwicklers im Osten ist jedoch nach wie vor nicht zu unterschätzen.
Ad hoc-Meldung - August 2010