Kalt-warm verläuft das heurige Geschäftsjahr für den Flughafen Wien. Während das Management aufgrund historischer Fehler kräftig unter Druck gerät, steigen Umsatz und Ertrag heuer deutlich an.
Nach dem 3. Quartal 2010 konnte der Flughafen Wien den Umsatz um solide 6,3% auf nunmehr 397,8 Mio. Euro steigern. Das Umsatzwachstum hängt natürlich eng mit dem Passagierwachstum zusammen - um 8,3% Passagiere (14,9 Mio.) als im Vorjahreszeitraum konnten bisweilen heuer über den Flughafen Wien abgefertigt werden.
Das EBIT des Flughafen Wien konnte um satte 15% auf 95,2% gesteigert werden - man muss aber bedenken, dass das Vorjahr nicht gerade ein Topjahr war und die Flugbranche noch unter den Folgen der Finanzkrise litt.
Auch das Periodenergebnis nach Steuern konnte nach 3 Quartalen mit 72,2 Mio. Euro deutlich gesteigert (+18,8%) werden. Auch wenn der Flughafen Wien in Verhandlungen mit der AUA und Niki ein wenig bei den Gebühren nachlassen musste - 2010 wird wieder ein gutes Jahr.
Der Flughafen Wien kommt aber trotz dieser guten Zahlen nicht aus den Schlagzeilen. Laufend wird über die Ablöse von Vorständen (insbesondere von Herbert Kaufmann) spekuliert - der gestern in Sachen Rechnungshofbericht tagende Vorstand hat entsprechende (sehr teure!) Entscheidungen auf die nächste Aufsichtsratsitzung im Dezember verschoben.
Der Rechnungshof hatte in den letzten Tagen dem Flughafen Wien eine Kapitalerhöhung vorgeschlagen: Aufgrund hoher Nettoverbindlichkeiten (614 Mio. Euro) und geplanten Investitionen (1,28 Mrd. Euro) scheint diese Empfehlung auch sehr sinnvoll zu sein - so gut kann der Flughafen derzeit gar nicht verdienen...
Die Baukosten des skandalumwitterten Terminal Skylink werden mittlerweile mit mehr 950 Mio. Euro angegeben (und haben sich damit mehr als verdoppelt) - die Milliardengrenze könnte hier wohl erreicht werden...
Die Aktie des Flughafen Wien ist heuer schon von ca. 33 Euro auf 48 Euro geklettert - durch die aktuell schlechte Nachrichtenlage ist wohl das Kurspotenzial für die nächste Zeit ziemlich ausgereizt.
Ad hoc-Meldung - November 2010