Beim CFD (englische Abkürzung für Contract For Difference) handelt es sich in deutscher Sprache um einen Differenzkontrakt, mit welchem die Spekulation auf steigende oder fallende Kurse mit recht geringem Kapitaleinsatz möglich ist.
Dienten die CFD's ursprünglich noch dem Ausweichen der Stempelsteuer (eine Transaktionssteuer auf Aktien), so sind sie heute eine der beliebtesten Varianten des außerbörslichen Tradings in Europa (in den USA verboten, in Europa aber auch schon stark eingeschränkt, siehe ganz unten).
Die Beliebtheit von CFD's liegt hauptsächlich am geringen Kapitaleinsatz, hohen Gewinnmöglichkeiten (aber auch Totalverluste sind keine Seltenheit) und auch an der Möglichkeit, keine Laufzeitbegrenzung (wie bei Optionen bzw. Optionsscheinen) zu haben. Darüber hinaus gibt es auch keine genormten Kontraktgrößen (Mengen).
Ein hoher Anteil bei den CFD's entfällt allerdings auf den Intraday-Handel (Handel nur an einem Tag - bis maximal Handelszeitende des Brokers) - hier wird (ähnlich spekulativ wie bei Sportwetten) auf rasch steigende bzw. fallende Kurse gewettet.
Die Differenzgeschäfte (CFD's) zielen also auf eine starke Bewegung des zugrunde liegenden Basiswerts ab.
Basiswerte können z.B. Aktien, ein Börsenindex (z.B. DAX oder Dow Jones Industrial) oder aber auch Waren (Goldpreis, Ölpreis, Silberpreis etc.) sein. Geht man "long", hofft man auf steigende Kurse, geht man "Short", erwartet man ein Sinken des Basiswertes.
Der Basiswert wird mit einem CFD nicht erworben - er dient lediglich als Berechnungsgrundlage für Gewinn bzw. Verlust, welcher dann vom bzw. an den jeweiligen Broker bezahlt wird.
Beim Broker seines Vertrauens (welcher CFDs anbietet...) sucht man den Basiswert seiner Wahl und kauft sich die entsprechenden Kontrakte.
Ein einfaches Beispiel:
Während man z.B. für den Kauf von 100 Aktien von Siemens pro Stück 100 Euro (angenommener Kurswert) und somit 10.000 Euro hinlegen müsste und bei einem (angenommenen) Anstieg auf 102 Euro einen Gewinn (ohne Gebühren und Steuern) von 200 Euro hätte, sieht das mittels CFD so aus:
Man kauft diesen Kontrakt (100 Siemens-Aktien zu 100 Euro) als CFD und hat als Kapitaleinsatz hier nur eine Margin von z.B. 1% (also 100 Euro) zu leisten. Die sogenannte "Margin" ist die Sicherheitsgebühr, welche sie einsetzen, so sich ihre Annahme (hier: Wertsteigerung) nicht bewahrheitet und kann natürlich auch gänzlich verloren werden.
Steigt die Aktie im daytrading (also am gleichen Handelstag) tatsächlich auf z.B. 102 Euro (sie können natürlich im Falle von steigenden Kursen jederzeit in Echtzeit Gewinne realisieren), haben Sie hier gleichfalls 200 Euro Gewinn (ohne Speseneinrechnung) - welche nur mit 100 Euro Margineinsatz erzielt wurden.
Durch Trading mittels CFD entsteht also (im günstigen Fall) ein Multiplikationseffekt ("Hebel") auf das eingesetzte Kapital, welches in die Margin fließt, die man bei einem erfolgreichen Geschäft natürlich wieder zurückbekommt.
Je nach Art und Laufzeit des CFD kann die Margin zwischen 0,5 und 100% betragen - unterschieden wird hier in "margin intraday" (gilt nur für den Handelstag) oder "margin overnight". Beachten Sie hier unbedingt die Bedingungen des Online-Traders Ihrer Wahl!
Die Rakete kann aber natürlich auch nach hinten abgehen - fällt der Kurs, sind Sie die 100 Euro Margin los und müssen vielleicht sogar noch mehr nachschießen. Haben sie z.B. keinen "garantierten Stopp Loss" (Verlustbegrenzung) gesetzt (was Anfänger immer empfohlen wird), kann dies sogar sehr teuer werden. Sogar mit "Stop-Loss" kann man höhere Verluste als die Margin erleiden - fällt der nächste Kurs z.B. kurzfristig deutlich unter die Verlustbegrenzung, kann das automatische Schließen der Position trotzdem eine Nachschusspflicht (=Nachzahlungen) ergeben.
Natürlich sind die Dienste des Online-Brokers nicht gratis: Transaktionskosten (oder auch "Spreads" - also eine Differenz zwischen An- und Verkauf) können entstehen, Kontoführungsgebühren oder auch Finanzierungskosten ebenso - hier auch unbedingt genau die Konditionen des Brokers durchlesen und vergleichen.
Eine kleine Auflistung von Brokern finden Sie hier: Online-Broker
CFD's sind jedenfalls keinesfalls Produkte für Klein- bzw. Privatanleger - es handelt sich um hochspekulative Derivate, welche nur für Profis bzw. Zocker (statt dem Wettbüro oder den Spielautomaten, wobei die Gewinnchancen beim CFD doch vergleichsweise größer sind) geeignet sind!
Möchte man sich in die Welt der CFD's begeben, sollte man vorher unbedingt einige Zeit mit einem (gratis) Demokonto verbringen - schon alleine, um der Logik des Geschäfts auf die Spur zu kommen.
Bei den Linktipps finden Sie einerseits eine Video mit einer einfachen Erklärung zum Thema CFD, andererseits können Sie im Tradingbereich der Hello bank! auch gute Erklärungen und übersichtliche Konditionen einsehen.
So Sie CDF's nicht komplett verstehen: Hände weg!
Per Verordnung hat die FMA (Finanzmarktsaufsichtsbehörde in Österreich) den Vertrieb und den Verkauf von Binären Optionen an Privatkunden untersagt und die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf von finanziellen Differenzgeschäften (CFDs) an Privatkunden 2019 massiv eingeschränkt.
Bei CFDs betrifft dies Hebelbegrenzungen, eine zu hinterlegende Sicherheitsleistung in Verbindung mit einem Glattstellungsschutz, einen Negativsaldoschutz und das Verbot von Anreizprogrammen. Außerdem müssen Werbe- und Verkaufsmaterialien zu CFDs verständliche und deutliche Risikowarnungen enthalten.
Dies soll lt. FMA dem Schutz der Kleinanleger vor für sie unberechenbaren Risiken und Verlusten dienen, gilt seit 15.5.2019 und ist auf binäre Optionen sowie finanzielle Differenzgeschäfte anwendbar, welche ab dem 30. Mai 2019 in oder aus Österreich vermarktet, vertrieben oder verkauft werden.
Wichtiger Warnhinweis zu CFD-Brokern lt. ESMA-Regulierung: CFD Handel ist hochriskant. Rund 80% der Konten von Privatanlegern verzeichnen beim Trading von CFDs bei diesem Anbieter Verluste!
Geldmarie-Linktipps: