Sehr häufig hört man bezüglich Beurteilung von Aktien den Begriff "Dividendenrendite". Die Dividendenrendite ist auch in der Tat eine wesentliche Kennzahl zur Analyse von Aktien und sollte insbesondere bei längerfristigen Investments durchaus beachtet werden.
Die Berechnung dieser Kennzahl ist recht einfach - die Dividendenrendite ergibt sich nämlich aus der Dividende als Anteil am Aktienkurs. Dividieren Sie also die letzte Dividende durch den Aktienkurs und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100 - schon haben Sie die Dividendenrendite.
Beispiel: Dividende 50 Euro geteilt durch Aktienkurs 500 Euro= 0,10. Mit Hundert multiplizieren = Dividendenrendite 10%.
Beim Berechnen der Dividendenrendite sollte man aber wissen, welche Rendite man sich ausrechnen will. Hier wird nämlich in persönliche und aktuelle Dividendenrendite unterschieden.
Bei der persönlichen Dividendenrendite ziehen Sie zur Berechnung den persönlichen Kaufkurs heran (der höher oder niedriger sein wird als der aktuelle Wert) - bei der aktuellen Dividendenrendite (die im Normalfall veröffentlicht wird) wird der aktuelle Tageskurs der Aktie herangezogen. Die aktuelle Dividendenrendite wird demnach laufend (mit den Kursen) schwanken - die persönliche Dividendenrendite ändert sich (es sei denn, es gibt eine Änderung der Dividendenhöhe) nicht so rasch.
Beachten Sie aber bei allen Berechnungen und Angaben, dass es sich bei der Dividendenrendite (welche man gewöhnlicherweise in Fachmedien sehen kann) um eine relativ Zahl handelt: Sie bezieht sich nämlich auf die letzte Dividende, deren Zahlung oft schon eine Weile her ist.
Die Gewinne der betreffenden Aktiengesellschaft (welche die Auszahlung einer hohen Dividende ermöglichten) können schon lange der Vergangenheit angehören - das Unternehmen könnte zwischenzeitlich sogar schon in die Verlustzone gerutscht sein. Bevor Sie sich Aktien eines Unternehmens mit scheinbar hoher Dividendenrendite aneignen, sollten Sie sich vorher auch mit der aktuellen Geschäftsentwicklung und der zukünftigen Marktlage beschäftigen. Und vielleicht hat das Unternehmen ja auch eine Sonderdividende ausgeschüttet, welche im nächsten Jahr wieder wegfällt...
Werden laufend hohe bis mittelhohe Renditen bezahlt, ist das Kurspotenzial solcher Aktien (oft große Konzerne) oft gering - diese sogenannten Blue Chips gelten aber in Krisenzeiten sowie in Zeiten von niedrigen Zinsen als durchaus attraktiv. Fragt sich immer nur, ob die Dividende auch langfristig gehalten oder sogar ausgebaut werden kann.
Auch sollte man neben der Dividendenrendite noch unbedingt auf die Dividendenausschüttungsphilosophie des Unternehmens blicken - manche Unternehmen schütten sogar mehr Dividende aus als sie gerade Gewinn machen, andere verfolgen eher wieder eine Strategie der Expansion, welche dann mit eher geringen Ausschüttungen an die Aktionäre verbunden ist. Also unbedingt einen Blick auf die Bilanzen werfen!
So interessant eine hohe Dividendenrendite auch sein mag - Dividenden über viele Jahre kann kein Unternehmen wirklich garantieren. Oft nicht einmal für das nächste Jahr.
Während Aktien mit hoher Dividendenrendite eher als konservatives Aktieninvestment gelten, gilt ein Investment in Aktien mit niedrigen Renditen eher als spekulativ. Die Anleger erwarten sich dann oft steigende Gewinne (und folglich auch höhere Renditen) - was auch die Kurse steigen lassen sollte.
Eine niedrige Dividendenrendite kann aber auch darauf hinweisen, dass der Kurs der Aktie schon verhältnismäßig stark gestiegen ist - und kann damit auch als Warnzeichen interpretiert werden.
Last, but not least, wird die Dividendenrendite in der Regel noch durch den Abzug der jeweils anfallenden KESt. oder sonstigen Steuern oder Gebühren geschmälert!