Anlässlich der Krise auf den Finanzmärkten im Jahre 2008 (und auch wieder später) kam besonders oft der Begriff "Leerverkauf" in die Medien.
Viele Spekulanten hatten mit Leerverkäufen auf Banken- und Versicherungswerte den Markt massiv nervös gemacht und in Folge auch starke Kursstürze ausgelöst.
Aber welche Logik steckt nun hinter dieser Strategie? Der Versuch einer Antwort, die auch für Laien nachvollziehbar ist:
Bei Leerverkäufen werden Wertpapiere oder andere Finanzrechte verkauft, ohne daß der Verkäufer diese physisch auch wirklich besitzt. Die Verkäufer solcher sogenannten "Short-Postions" nennt man auch "Short-Seller". Dieser Verkäufer von Leergeschäften hoffen darauf, die betreffenden Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt günstiger nachgekauft werden können, worin auch ihre Gewinnchance liegt.
Leerverkäufe können als Kassageschäft (kurzfristiges Ausleihen der Wertpapiere zwecks Verkauf und späterem tatsächlichen Kauf der Papiere) oder als Termingeschäft (späterer Kauf der verkauften Papiere) stattfinden. Beide Varianten sich hochspekulativ und erfordern zumeist eine entsprechende Bonität des Leerverkäufers. Zumeist muss man auch eine Sicherstellung ("Margin") hinterlegen - denn die Kurse könnten ja auch stark steigen, was dem Leerverkäufer in finanzielle Nöte bringen könnte.
Nachdem Leerverkäufe primär der Spekulation dienen und als solche immer häufiger für Finanzplatzturbulenzen sorgen, wird deren Durchführung immer häufiger von vielen Aufsichtsbehörden und auch Ländern abgelehnt, regelmentiert oder verboten. Auch Hedgefonds, die häufig Leerverkäufe tätigen, geraten diesbezüglich immer mehr in die Kritik. Wohl nicht ganz zu Unrecht...
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