Schon 1882 wurde die P.S.K. (Postsparkasse) in Österreich gegründet - primär galt es für die PSK, das Bankgeschäft auch in den kleinen Ortschaften anzubieten - das Postsparbücherl ist noch heute Legende. Der zweite Teil der heutigen BAWAG (Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse AG) wurde dann 1922 als BAWAG (Bank für Arbeit und Wirtschaft) gegründet - eine Arbeiterbank, welche nach dem 2. Weltkrieg dann zur Gewerkschaftsbank werden sollte.
Nachdem der Gewerkschaftsbank BAWAG schon 2000 ca. 75% der P.S.K. gehörten, wurde Ende 2003 der Rest erworben. 2004 hielt der ÖGB (Österreichische Gewerkschaftsbund) 100% der Anteile an der BAWAG und 2005 wurden beide Institute dann verschmolzen.
2006 platze dann die sogenannte "BAWAG-Affäre" - riesige Spekulationsverluste über mehrere Jahr durch hochriskante Karibikgeschäfte und die Pleite des Derivatehändlers Refco (mit hohen Ausfällen für die beteiligte BAWAG) führten schließlich dazu, dass der US-Fonds Cerberus 2007 die BAWAG P.S.K. mehrheitlich übernahm und mit der Sanierung begann, welche dann doch ein paar Jahre dauern sollte.
Noch in den 1990ern war die BAWAG als "DIE" Bank mit den besten Konditionen bekannt - ca. 1996 trugen sogar Bank-Austria-Mitarbeiter Millionen (Schilling) zu BAWAG-Filialen, um der BAWAG die hohen Zinsen für Kapitalsparbücher "auszutreiben". Die Aktion flog allerdings auf und die Bank Austria hatte sich massiv lächerlich gemacht während der BAWAG weiterhin die Spargelder nur zuflogen.
An diese goldenen Zeiten wollte die BAWAG nach harten Sanierungsjahren wieder anknüpfen, was auch durchaus gut gelang.
2019 endete die Zusammenarbeit mit der Post, die Filialanzahl fiel deutlich unter 100 Filialen.
Ob der immer noch recht großen Filialanzahl in ganz Österreich ist die BAWAG durchaus eine klassische Systembank - mit der 100%igen Beteiligung an Österreichs erster (und nun wieder größten) Direktbank easybank darf man die BAWAG aber ruhig zu den moderneren Banken im Lande zählen.
Auch im Onlinebereich ist die BAWAG schon länger selbst als Direktbank tätig - hier sind aber die sichtbaren Angebote noch recht beschränkt.
Seit 2017 kann man Aktien der BAWAG auch an der (Wiener) Börse erwerben.
Mit 1.7.2022 fiel dann das "P.S.K." gänzlich weg und man tritt nur noch als BAWAG auf.
Geldmarie-Linktipps: