Es hat schon lange Zeit gedauert - aber ab 1.7.2003 war es dann soweit: Überweisungen innerhalb der Eurozone sind kostengünstiger bzw. gratis geworden.
Es war schon sehr mühsam: Hatte man z.B. in Deutschland oder Italien etwas via Ebay ersteigert und schritt nun zur Zahlung, wurde es teuer! Spesen von 20 Euro für eine Überweisung von 5 Euro waren da keine Seltenheit. Und so schickte man ein Kuvert mit Bargeld auf die Reise und machte die Erfahrung, dass Münzen im Kuvert sehr oft nicht beim Empfänger ankommen. Also auf die nächste mit Scheinen darstellbare Summe aufrunden und das ganze dann auch noch recht gut (undurchsichtig) einpacken...
Keine Frage: Es war an der Zeit für eine im Euroraum einheitliche Spesenregelung. Und die wurde dann ab 1.7.2003 auch Realität:
Seit diesem Zeitpunkt darf eine Auslandsüberweisung innerhalb der EU nicht teurer sein, als eine Überweisung im Inland. 2005 traten dann auch noch die EWR-Staaten Liechtenstein, Norwegen und Island dieser Regelung bei. Nicht dabei ist übrigens die Schweiz!
Da in Österreich Überweisungen prinzipiell kostenlos sind (außer den Kosten für eine Buchungszeile, wenn kein entsprechendes Kontopaket besteht), sind EU-Überweisungen nicht mehr mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
Die EU-Überweisung hat sich auch als sehr schnelle Überweisung bewährt: Die Geldmarie hat schon Überweisungen binnen einem Werktag erhalten. 2-5 Werktage waren davor lange Standard.
Mit dem neuen Zahlungsdienstegesetz (per 1.11.2009 gültig), darf seit 1.1.2012 die Überweisungsdauer von Internetüberweisungen (elektronische Zahlungen innerhalb der Eurozone) nur noch einen Werktag dauern. Erwarten Sie aber nicht, dass eine am Abend aufgegebene EU-Überweisung am nächsten Morgen auf dem ausländischen Konto ist...
Papierüberweisungen (also nicht elektronisch) dürfen jeweils einen Tag länger dauern (2 Werktage ab 2012).
Per 1.8.2014 wurden Kontonummer und Bankleitzahl durch IBAN und BIC abgelöst - die EU-Überweisung wurde damit praktisch zur SEPA-Überweisung, welche sich kaum mehr von der normalen Überweisung unterscheidet. Seit 1.2.2016 ist nur noch die Angabe des IBAN notwendig, der BIC wird nicht mehr benötigt.
Eine Überweisung in ein EU-Land bzw. ein EWR-Land ist nicht automatisch eine günstige EU-Überweisung. Vorab müssen Sie vom Empfänger des Geldes einige Daten erfragen bzw. auf ein paar Richtlinien achten:
So Sie diese Daten haben, ist eine Onlineüberweisung rasch und kostengünstig durchgeführt. Achten Sie aber bei den Datensätzen (vor allem beim sehr langen IBAN) auf die Richtigkeit der Eingabe. Ein häufiger Fehler: Man belässt die Abstände zwischen den Zeichen - diese Leerzeichen müssen beim IBAN sehr oft rausgelöscht werden.
Fazit: Tolle Sache. Es ist aber leider zu befürchten, dass sich dieser Standard im Zahlungsverkehr weiterhin auf die EU beschränken wird. Aber immerhin!