Seit Mitte 2008 ist die Zahlungsanweisung (der "SEPA-Zahlschein") in Österreich im Umlauf - wenn auch anfangs im privaten Zahlungsverkehr noch sehr unbemerkt und unauffällig. Ab 2011 und insbesondere 2012 und 2013 tauchten dann aber immer mehr Zahlungsanweisungen auf (und sorgten für Verwirrung): Die Zahlungsanweisung löst nämlich seit 1.8.2014 den klassischen Zahlschein bei der Überweisung gänzlich ab.
Mit der Zahlungsanweisung beabsichtigte man seitens EU eine Vereinheitlichung des (sehr unterschiedlichen) europäischen Zahlungsverkehrs. Erlagscheine, Überweisungsformulare und EU-Überweisungsaufträge in Papierform gehören damit ab 2014 in Österreich und der EU bzw. den teilnehmenden SEPA-Ländern der Vergangenheit an.
Man kann damit Euro-Überweisungen in Österreich und in die EU bzw. auch nach Norwegen, Island, Liechtenstein, Monaco sowie in die Schweiz veranlassen.
Im Privatzahlungsverkehr sorgte die Zahlungsanweisung aber anfänglich für einigen Ärger: Gab man früher bei nationalen Überweisungen (Zahlscheinen) nur die (relativ kurze) Kontonummer und die Bankleitzahl des Empfängers an (sowie auch die eigene Kontonummer und BLZ), so ist auf Zahlungsanweisungen die IBAN und der BIC des Empfängers zwar vorgedruckt - aber auch die eigene IBAN (=die neue Kontonummer) muss angegeben werden.
Da IBAN und BIC sehr lange Zahlen- und Zifferkombinationen sind, wird eine Internetüberweisung (welche viele mit Zahlungsanweisungen bzw. früher mit Zahlscheinen durchführen) aber auch das Ausfüllen einer händischen Zahlungsanweisung zur Konzentrationsübung: Die ewig langen Daten müssen erst einmal richtig eingetippt oder abgeschrieben werden...
Die IBAN ähnelt in der Länge einer Fahrgestellnummer bei Autos- und ist (vor allem für ältere Menschen) eine ziemlich wilde Konzentrationsübung.
IBAN und BIC bei der Zahlungsanweisung führen demnach primär zu Mehrarbeit (für den Auftraggeber) im Inlandzahlungsverkehr (der ja immer noch überwiegt) - für die Beschleuningung des Auslandszahlungsverkehrs sind diese aber durchaus sinnvoll.
Es ist aber fix: An die langen Kontonummern (IBAN und BIC) muss man sich alternativlos gewöhnen - zumindest fällt seit 1.2.2016 auch bei Auslandsüberweisungen die Angabe des BIC weg.
IBAN und BIC finden sich übrigens auf allen Bank- und Bankomatkarten (oft auch auf der Rückseite) - auch auf den Kontoauszügen und im Onlinebanking Ihrer Bank sind beide zu finden.
Beim Ausfüllen von SEPA-Zahlscheinen (Zahlungsanweisungen) sollte man (zwecks leichterer Lesbarkeit) übrigens nur blaue oder schwarze Kugelschreiber verwenden.
Wie man aus Kontonummer und Bankleitzahl in Österreich und Deutschland eine IBAN und einen BIC macht, finden Sie den Linktipps weiter unten.
Darüber hinaus eine sehr lesenswerte Seite gelistet, welche Grundinfos und eine Ausfüllhilfe für den SEPA-Zahlschein bietet und auch den Aufbau der IBAN in den Teilnahmeländern darstellt.
Geldmarie-Linktipps: