Tu felix Austria (du glückliches Österreich), ist man geneigt zu sagen, wenn dieses Land, in welches wir glücklicherweise reingeboren wurden, (zumindest die meisten, die diese Zeilen lesen) seit Jahrzehnten konstant in Bestenlisten bezüglich Sozialstandards ganz weit vorne bzw. an der Spitze zu finden ist.
Die Geldmarie meint: Möge dies noch sehr lange so bleiben.
Etwas erstaunt könnte nun der von Rubriken wie Aktien oder Fonds bzw. Wertpapiere kommende Leser sein - lässt doch die Geldmarie an mancher Stelle den Turbokapitalismus scheinbar nur so krachen.
Erlauben Sie mir an dieser Stelle ein paar höchstpersönliche Worte: Geben und Nehmen sollten selbst in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft keinesfalls ein Widerspruch sein. Auch wenn es der gute Bruno Kreisky und sämtliche Nachfolger mit dem Schuldenmachen deutlich übertrieben haben (hierzulande wurden selbst dicke und träge Ärsche noch vergoldet, wenn sie das entsprechende Parteibuch hatten) - der demokratische Staat hat primär für das Wohlergehen ALLER Bürger zu sorgen.
Wer notorisch über den nicht milden Höchststeuersatz in Österreich raunzt, der möge doch seinen Wohnsitz doch umgehend ins Ausland verlegen. Denn alle in Österreich geborenen Menschen haben im Laufe ihres Lebens direkte oder indirekte Förderungen, Sozialhilfen und Beihilfen bezogen:
Von der ehemaligen Geburtenbeihilfe über das Kindergeld, über den (mehr oder minder) kostenlosen Schulbesuch, über das Studium (auch ohne Stipendium ein hoher Kostenfaktor) bis hin zu Wohnbauförderungen etc.). Wer da jetzt mault, weil er statt 10.000 Euro brutto im Monat nur noch 5.000 Euro netto auf das Konto überwiesen bekommt, dem fehlt es meiner Meinung nach gehörig an Demut. Oder auch an sozialer Intelligenz.
Verlassen Sie Ihren kleinen Palast des "Raunzens auf hohem Niveau" - gehen Sie raus auf die Straße, fahren Sie U-Bahn, sehen Sie sich im
Ausland um, oder lesen Sie Qualitätszeitungen: Diese hohen Abgaben und Steuern sind es allemal wert, in Österreich leben zu können/dürfen.
Natürlich ist mir nicht entgangen, dass so manche Förderung oder Beihilfe absolut in die falsche Richtung geht. Schwerer Missbrauch, Gießkannenprinzip
(gefördert werden alle - auch die, die das gar nicht benötigen) oder auch politisches Kleingeld (in Wahlzeiten in Form von Wahlzuckerln) stehen an der
Tagesordnung und gehören bekämpft - denn die Zielgenauigkeit von Beihilfen ist wichtig und gehört noch deutlich verbessert. Das ist eine wesentliche
Aufgabe der Politik, die in Österreich seit Dekaden Zukunftsraub betreibt.
Aber so Sie zu den ca. 3% der Österreicher gehören, die über 70.000 Euro brutto verdienen und daher vom Höchststeuersatz betroffen sind, sollten
Sie eigentlich persönlich keinen Grund zum Raunzen haben und etwas über den Dingen stehen. Überlassen Sie das Raunzen und Sudern der Neidgesellschaft.
Für die restlichen 97% (also alle, die nicht vom Höchststeuersatz "betroffen" sind), könnten folgende Inhalte zum Thema Beihilfen und Förderungen interessant sein: