2013 ging es mit dem Crowdinvesting auch in Österreich los und anfangs war eine oft in der Finanzbranche gehörte Meinung: "Das wird nix, das zahlt sich nicht aus, die halten sich eh nicht lange etc...". Ging man ursprünglich noch davon aus, dass in Österreich gerade einmal Platz für 2 Portale ist und wir Deutschland gehörig nachhinken werden, so ist die Anzahl der Crowdinvestingportale in bzw. aus Österreich mittlerweile schon lange zweistellig. Und was die Umsätze betrifft: Nimmt man die 1:10-Formel (Einwohner in Österreich im Vergleich zu Deuschland), brummt das Crowdinvesting in Österreich sogar noch besser als in Germany...
Die unten gelisteten Crowdinvestingportale sind Portale, bei denen man die gerade finanzierten Fundings auch einsehen kann und welche diese Summen auch ständig transparent listen. Es gibt noch einige andere Spezialportale, die "stille" Crowdinvestings durchführen - über deren Aktivität und Umsatz lässt sich aber mangels Einsicht aber leider nicht laufend berichten.
Die Frequenz bei den österreichischen Crowdinvestingportalen ist natürlich sehr unterschiedlich - Ziffern und Zahlen dazu finden Sie in unserem umfangreichen Crowdinvesting-Bereich. Erfreulicherweise haben wir auch von allen Portalen Factsheets erhalten, die allesamt im Bereich Crowdinvesting der Geldmarie zu finden sind.
1000x1000.at macht derzeit häufiger reward-based-fundings (also ohne Beteiligung oder Zinsen, nur mit Belohnung) und Crowdfunding für Gemeinwohl führt ebenso meistens reward-based-fundings durch, hatte aber zuletzt auch laufend Projekte am Start, bei denen auch Zinszahlungen geboten werden.
Noch ein paar Zahlen: 2018 sammelten die heimischen Portale mit rund 130 erfolgreichen Fundings rund 40 Mio. Euro ein, 2019 waren es schon über 66 Mio. Euro, und trotz Corona wurden es 2020 fast 80 Millionen (auf 162 Fundings verteilt). 2021 übertraf man die 100-Millionen-Marke klar und landete mit 203 Fundings bei 123,05 eingeworbenen Millionen. Hier die weiteren Zahlen der nächsten Jahre: Zahlen Crowdinvesting in Österreich
Der Trend zum Crowdinvesting in Immobilien hält weiter an, 2018 war dessen Anteil schon bei rund 3 Viertel der Gesamtsumme. 2019 wurden es sogar schon 82%, 2020 gar 87%: Die Zinsen bleiben weiterhin niedrig, das Crowdinvesting für (totalausfallträchtige) Startups stagniert und solange es bei den Immobilienprojekten keine bis wenig Ausfälle gibt (auch diese sind natürlich möglich und sind auch schon im Anflug), wird weiter fleißig in Betongold investiert. Auch 2021 lief das "Betongoldfunding" gut - 102,52 Mio. Euro wurden gesammelt. 2022 schwächte sich das Immobilien-Crowdinvesting schon ab, 2023 lief noch ein wenig schwächer.
Ab 2019 war eine deutliche Bereinigung am Crowdinvesting-Sektor in Österreich zu sehen: Kleinere Portale gaben vermehr auf, da und dort ist es sehr still geworden. Die Liste wird wohl kaum noch länger werden - so manche noch hier gelisteten Portale sind schon ziemlich lange ohne neue Projekte und werden wohl früher oder später offline gehen...
Name Portal | Art der Fundings*1 | Zum Portal - Zu den Projekten |
---|---|---|
ROCKETS | Immobilien, Start-Ups, KMU | ==> ROCKETS |
Klimja | Grüne Start-Ups, International | ==> Klimja |
dagobertinvest | Immobilien | ==> dagobertinvest |
Rendity | Immobilien-Beteiligung | ==> Rendity |
CONDA | Start-Ups, KMU | ==> CONDA |
Crowdfunding für Gemeinwohl | Gemeinwohlprojekte | ==> Crowdfunding für Gemeinwohl |
Danube Angels | Wachstumsunternehmen | ==> Danube Angels |
Investnest | Immobilien | ==> Investnest |
Recrowd | Immobilien | ==> RECrowd |
1000x1000 | Reward-based-fundings | ==> Tausend mal Tausend |
zmartup | Kreative Startups | ==> Zmartup |
*1: Erläutert, in welche Branchen bzw. in welche Art von Unternehmen hier investiert wird. Die Gefahr von Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist bei allen Varianten vorhanden. Bei Start-Up's ist diese wohl besonders hoch, bei schon etwas länger tätigen KMU's etwas geringer und selbst beim Immobiliencrowdinvesting kann es natürlich passieren, dass ein Bauträger vor Fertigstellung eines Projektes bzw. auch danach in die Pleite rutscht. Auch wenn ein Projekt "grün" ist, kann es natürlich sein (auch schon vorgekommen), dass dieses ruckzuck insolvent wird.