Während sich die Windkraftwerke im Lande laufend vermehren und auch immer größer werden, steckt die Kleinwindkraft in Österreich (und auch International) noch ziemlich in den Kinderschuhen.
Auch wenn man die Pionier-Windräder zur Stromerzeugung hierzulande mittlerweile der Kleinwindkraft zurechnen konnte - diese sind auch heute nur für wenige Ausnahmefälle interessant und in der Regel (insbesondere im Privatbereich) finanziell ein "Minus-Summenspiel".
Auch wenn es sehr verlockend erscheint, sich (insbesondere in der kalten Jahreszeit mit wenig Sonneneinstrahlung) zusätzlich ein Windrad auf das Dach montieren zu lassen bzw. sich ein solches in den Garten zu stellen: Wirtschaftlich ist das zumeist nicht wirklich.
Nur an besonders windreichen Standorten mit freiem Windstrom könnten sich etwas größere Kleinwindkraftwerke -in Verbindung mit Photovoltaik und Speicher kommt dies der Wirtschaftlichkeit dann schon deutlich näher. Und so man ohnehin ein "Off-Grid-System" betreiben muss oder will (da man keinen Stromanschluss hat oder diesen ablehnt), darf man natürlich auch über ein Kleinwindkraftwerk nachdenken...
Wichtig dabei sind aber -neben der Frage, ob sich das lohnt- weitere Aspekte, die man unbedingt vor dem Kauf beachten sollte: Ist die Errichtung eines Kleinwindkraftrades lokal bzw. an der geplanten Stelle überhaupt erlaubt und wenn ja, wie groß darf dieses ausfallen. Die Lärmentwicklung eines solchen Windrades kann durchaus dazu führen, dass es zeitweise abgeschaltet werden muss. Notorisch sensible Nachbarn bzw. korrekte Behörden können einem (neben zu geringen Erträgen) durchaus einen Strich durch die Rechnung machen.
Auch beim Kauf gibt es noch recht wenig Erfahrungen bezüglich Verlässlichkeit solcher Anlagen: Die Anzahl der Produzenten in Deutschland oder Österreich ist durchaus schon nett angewachsen, deren gebotene Qualität ist aber (auch ob der noch recht neuen Branche) noch sehr schwer zu beurteilen bzw. zu vergleichen - und auch Garantien sind nur etwas wert, wenn es das Unternehmen dann im Garantiefall noch gibt...
Die Geldmarie hat sich da und dort eingelesen und es gibt eine klare Kernaussage: Einzelne "Minianlagen" (z.B. am Dach montiert) sind mit Sicherheit unwirtschaftlich und je höher der Mast bei freistehenden Anlagen, desto höher ist natürlich auch der Kaufpreis. Darüber hinaus wird auch häufig festgestellt, dass die Herstellerangaben über die "Stromerträge" in der Praxis fast nie auch nur annähernd erreicht werden und wohl eher "Idealangaben" sind.
Per 2024 kann man pro 1 kW Leistung grob mit 5.000 Euro Kaufpreis rechnen, stärkere Anlagen werden dann nicht wesentlich günstiger. Halbwegs sinnvoll könnte der Kauf einer guten Anlage (mit ca. 10 Meter Höhe oder mehr) nur dann sein, wenn man im Jahresdurchschnitt die Windstärke deutlich höher als 20 km/h darstellen kann. Das trifft nur auf ganz wenige Plätze zu...
Von Fachleuten werden derzeit jedenfalls primär horizontal ausgerichtete Rotoren empfohlen (auch wegen der "Sturmsicherheit") und so sich die Anlage zumindest halbwegs rechen soll, sind es wohl Windkraftwerke mit einer Mindesleistung von 10 Kilowatt. 40.000 bis 80.000 Euro kann hier schon die Anschaffung kosten - da rechnet sich Photovoltaik jedenfalls deutlich früher...
So der Strompreis aber in halbwegs normalen Bahnen bleibt, wird die Kleinwindkraft (leider) weiterhin ein eher bescheidenes Dasein fristen. Während Photovoltaik und Windkraft (mit großen Windrädern) schon lange wirtschaftlich betrieben werden kann und auch weiter boomen wird, bleibt die Kleinwindkraft wohl eher eine "sympathische Spielerei".
Finanziell rentieren können sich derzeit bestenfalls (guter Standort mit viel Wind und ohne Anrainerprobleme) große Kleinwindkraftwerke - und diese sind wohl eher im gewerblichen bzw. landwirtschaftlichen Bereich zu finden denn auf dem eigenen Dach...
Einige weiterführende Links und Expertentipps zum Thema finden Sie bei den folgenden Linktipps.
Geldmarie-Linktipps: