Schon seit vielen Jahren ist sie in ganz Österreich Standard: Die Selbstablesung beim Stromzähler. Der legendäre "Lichtkassier" hat ausgedient bzw. kommt nur noch alle paar Jahre, um den aktuellen Zählerstand beim Stromkasten selbst abzulesen.
Nur bei unzuverlässigen Zahlern bzw. bei Unregelmäßigkeiten im Stromverbrauch sowie bei (vermeintlich) komplizierten Stromzählern (mit verschiedenen Tarifen wie z.B. Nachtstrom, Einspeisezähler für Photovoltaik, Normalstrom etc.) kommt noch ein Angestellter des regionalen Stromversorgers auf Besuch - im Normalfall wird aber nur mehr sporadisch vom Stromversorger abgelesen.
So mancher Stromkunde ist da natürlich verlockt, den Stromverbrauch unrichtig anzugeben. Ein paar hundert Kilowatt weniger auf der Abrechnung anzugeben ist jedoch nur mit sehr kurzzeitigen Vorteilen verbunden.
Man senkt zwar damit die folgende Jahresabrechnung sowie die künftigen Teilzahlungen - das böse Ende kommt aber jedenfalls. Denn in den nächsten Jahren kommt der Lichtkassier (Stromableser) bestimmt wieder einmal vorbei - auch ein überraschender Zählerwechsel ist nicht auszuschließen.
Und dann kommt die Wahrheit rasch zu Tage und es setzt eine fette Nachzahlung sowie eine neue (hohe) Vorschreibung.
Schummeln zahlt sich also nicht wirklich aus - es sei denn, Sie wissen, dass in der nächsten Periode tatsächlich wesentlich weniger Verbrauch anfällt (z.B. wegen Umzug oder aufgrund von guten Energiesparmaßnahmen wie z.B. dem Einbau einer Solaranlage etc.). Das könnte man aber auch im Gespräch mit dem Stromanbieter einfacher lösen...
Grobe wirtschaftliche Probleme werden sich damit aber wohl kaum lösen lassen - eher sollte man in solchen Fällen eine Ratenvereinbarung mit dem Stromlieferanten anstreben.
Da der Strompreis im Regelfall laufend höher wird (und daran wird sich mit Sicherheit auch in Zukunft nichts ändern), gibt es auch die gegenteilige Strategie: Man schreibt ein paar Kilowatt mehr auf, als tatsächlich verbraucht wurden.
Der Verbrauch wird dann noch zu den alten (günstigeren) Konditionen abgerechnet - ist eine deutliche Strompreiserhöhung in Sicht (bzw. zu erwarten), kann man damit tatsächlich ein paar Euro sparen.
Man gibt dem Stromlieferanten damit zwar einen kleinen Kredit - konsumiert aber dafür in Zukunft einige Kilowatt zu den Altkonditionen.
Reich wird man jedoch mit beiden Varianten nicht - und die Unannehmlichkeiten von hohen Nach- oder Vorauszahlungen bzw. unangenehmen Fragen bei einer unerwarteten Stromablesung bzw. einem Zählerwechsel kann man sich durch die exakte Ablesung vom Stromzähler einfach ersparen.
Eine korrekte Selbstablesung ist somit kaum mit Nachteilen verbunden - früher oder später wird der tatsächliche Verbrauch ohnehin wieder festgestellt.
Wirklich sparen kann man am ehesten noch mit dem Wechsel des Stromanbieters - hier ist (je nach Verbrauch) tatsächlich einiges an Geld zu sparen.